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Michael Flynn: Trump-Vertrauter erfindet neue Corona-Verschwörung
Frankfurter Rundschau
Donald Trumps ehemaliger Sicherheitsberater Michael Flynn missversteht einen Text - und bezichtigt den Deep Staat in den USA eines gewaltigen Verbrechens.
USA – Michael Flynn lebt inzwischen in einer ganz eigenen Welt. Der Mann, der einst immerhin Sicherheitsberater von Donald Trump war, fabriziert in diesen Wochen und Monaten ein Verschwörungsmärchen nach dem anderen. Und immer, wenn es scheint, der höchste Grad an Absurdität sei nun endlich erreicht, setzt Flynn noch einmal einen obendrauf.
Nun also behauptet Flynn, dass das medizinische Establishment plane, demnächst die Corona-Impfstoffe heimlich Salatdressings beizugeben. Dahinter steckt angeblich der sogenannte Deep State, der nach Meinung der meisten Rechten in den USA an den Regierungen vorbei im Geheimen die Strippen zieht und vor allem den Republikanern an den Kragen will. Besonders während der Amtszeit von Donald Trump klagte die Partei, dass ihnen der verdeckte Staat im Staate ein vernünftiges Regieren unmöglich gemacht habe. Jetzt sollen also die Impf-Unwilligen überrumpelt werden.
Seinen neusten Mythos hat Michael Flynn, der immer wieder gerne in die Untiefen von QAnon abtaucht, in einer rechten Internetshow zur Sprache gebracht. Sein Forum war dabei gut gewählt. Die abstruse Sendung widmet sich ohnehin mit Vorliebe den beiden derzeit populärsten Verschwörungserzählungen der Rechten. Die Diskussionen über das Coronavirus werden wohl nur noch von den Gesprächen über den angeblich groß inszenierten Wahlbetrug der Demokraten übertroffen, der Donald Trump nach Ansicht der Verschwörungsgläubigen das Weiße Haus gekostet hat. Auch daran war am Ende wohl der Deep State schuld.