Menschenrechte adé? DFB verhandelt mit Qatar Airways – und riskiert Eklat
Frankfurter Rundschau
2022 steht die Weltmeisterschaft in Katar an. Seit Jahren gibt es Kritik daran. Nun sorgt der DFB offenbar für den nächsten Eklat.
Frankfurt – Der Deutsche Fußball-Bund verhandelt offenbar mit Qatar Airways über eine Partnerschaft. Dabei handelt es sich um eines der umstrittensten aber auch bedeutendsten Unternehmen des Staates Katar, welcher im kommenden Jahr die Weltmeisterschaft ausrichtet. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung – und verweist auf Informationen aus politischen sowie wirtschaftlichen Kreisen. Demnach sind die Verhandlungen zwischen dem DFB und der Fluglinie bereits weit fortgeschritten. Die mögliche Partnerschaft birgt enorme Sprengkraft. Katar steht seit Jahren in der Kritik: Die Missachtung von Menschenrechten wird dem Land vorgeworfen. Menschenrechtsorganisationen prangern an, dass sich die Lage zwar für Arbeitende auf WM-Baustellen seit dem Jahr 2017 teilweise verbessert habe, das jedoch lediglich 2 % der arbeitenden Bevölkerung ausmache. Ein Bericht des britischen Guardian legte zuletzt offen, dass seit der WM-Vergabe nach Katar insgesamt 6500 Menschen im Kontext von Baumaßnahmen dort ihr Leben verloren. Das betrifft insbesondere Migrantinnen und Migranten aus Nepal, Pakistan, Indien und Bangladesch. Die katarische Regierung beschwichtigt: Die Sterberate unter arbeitenden Migrant:innen liege im erwartbaren Bereich, der Bericht des Guardian sei irreführend. Neben Kritik an der menschenrechtlichen Situation in Katar steht der Korruptionsverdacht bezüglich der WM-Vergabe im Raum. Bestechung von Ex-Funktionären, verschwörerische E-Mails sowie Zahlungen über Strohfirmen in der Karibik werden von Behördenseite aufgeführt. In den USA laufen Ermittlungen gegen die FIFA und Katar.More Related News