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Markus Söder präsentiert die CSU in Bayern lustvoll großspurig
Frankfurter Rundschau
Der CSU-Chef Markus Söder stellt das Wahlprogramm zur Bundestagswahl mit frechem Machtanspruch vor. Die Konkurrenz spart nicht mit Kritik. Ein Kommentar.
Gmund am Tegernsee – Markus Söder formuliert griffig wie stets. Auf der Vorstandsklausur am Freitag (23.07.2021) in Gmund am Tegernsee warnt der CSU-Chef vor einem „Schlafwagen-Wahlkampf“ der Union. „Es ist noch massiv Luft nach oben“, sagt er angesichts der Umfragen vor der Bundestagswahl 2021. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Union den Kanzler stelle, sei zwar hoch, „aber es ist nicht sicher“. Schließlich: Für die CSU will Söder wieder mindestens drei Ministerposten im Bund: „Mehr gerne – weniger nicht.“ Es ist die regelmäßig wiederkehrende Großspurigkeit der kleinen Unionsschwester: Vor der Wahl im Bund wird die eigene Bedeutung selbstbewusst herausgestellt, damit auch nach dem Wahltag jedem klar sein muss, dass ohne die Christsozialen nichts entschieden werden kann. Diesmal kommt hinzu, dass der CSU-Chef mittlerweile Markus Söder heißt. Der hat bekanntlich das Rennen um die Kanzlerkandidatur gegen den CDU-Vorsitzenden Armin Laschet verloren. Dass Söder meint, es besser zu können, lässt er den Aachener seither lustvoll spüren. Schon vor anderthalb Wochen hat er bei der CSU-Klausur in Seeon betont, dass seine Partei an Steuersenkungen festhält. Und zwar obwohl Laschet kurz zuvor gesagt hatte, für Steuersenkungen fehle „im Moment“ das Geld. Entlastungen stünden „schwarz auf weiß“ im gemeinsamen Wahlprogramm.More Related News