Mann mit Down-Syndrom wird zur Ironman-Legende
n-tv
Chris Nikic schreibt erneut Sportgeschichte: Der US-Amerikaner ist der erste Mensch mit Down-Syndrom, der die legendäre Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii bestreitet. Aus einem früheren Mobbing-Opfer wird eine Ikone des Sports. Der 23-Jährige will eine Inspiration sein.
Chris Nikic genießt die Zeit auf der Insel der Träume in vollen Zügen. Fotos mit Weltmeister Kristian Blummenfelt oder Titelverteidigerin Anne Haug, zwischendurch mal eine Trainingseinheit mit Favoritin Lucy Charles-Barclay - der US-Amerikaner fühlt sich mittlerweile wohl im Konzert der Großen. Und nicht nur das, die Top-Triathleten blicken gar zu ihm auf. Die Bewunderung für den einzigartigen Sportler kennt keine Grenzen.
"Das ist Wahnsinn", schwärmte Haug: "Ich finde es klasse, dass er es einfach probiert und auch durchzieht." Nikic wird auf Hawaii Sportgeschichte schreiben. Doch nicht etwa, weil er Weltklasse-Athleten wie Blummenfelt oder Patrick Lange in die Schranken weist, sondern weil er in neuem Maße Grenzen verschiebt. Der 23-Jährige bestreitet als erster Mensch mit Down-Syndrom die Langstrecken-Weltmeisterschaft im Triathlon-Mekka.
Mit der Teilnahme wolle er "andere Menschen mit Down-Syndrom inspirieren, ihre Träume zu verwirklichen", erzählt Nikic. 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen bei sengender Hitze sowie drohenden Seitenwinden - und das mit Handicap. "Ja, ich habe natürliche Nachteile", betont Nikic. Er kam mit der Chromosomenstörung Trisomie 21 zur Welt, hat dadurch unter anderem einen niedrigeren Muskeltonus, eine verlangsamte Reaktionszeit und lernt auch langsamer.