Macron und die schwierige Suche nach Verbündeten
n-tv
Frankreich steht nach der Klatsche für Staatschef Macron bei der Parlamentswahl vor einer schwierigen Regierungsbildung. Einen Tag nach der Wahl fordern die Rechtspopulisten um Marine Le Pen mehrere Schlüsselpositionen. Die kündigt derweil ihren Rückzug vom Parteivorsitz an.
Nach der Parlamentswahl in Frankreich steht Präsident Emmanuel Macron die schwierige Suche nach Partnern im Parlament bevor. Der Verlust der absoluten Mehrheit für sein Wahlbündnis wird die Umsetzung seiner Reformvorhaben komplizierter machen, die Regierung warnte bereits vor einer Blockade des Landes. Die von Marine Le Pen geführten Rechtspopulisten, die überraschend gut abschnitten, forderten schon am Tag nach der Wahl mehrere Schlüsselpositionen im Parlament. Sie kündigten ebenso wie das links-grüne Wahlbündnis Nupes Widerstand gegen Macrons Reformvorhaben an.
Macrons Wahlbündnis war bei der Wahl am Sonntag auf lediglich 245 Sitze gekommen. Für die absolute Mehrheit wären 289 nötig gewesen. Das Wahlbündnis Nupes kommt nach Berechnungen auf 137 Sitze. Die Abgeordneten von Linken, Grünen, Sozialisten und Kommunisten wollen jedoch vier verschiedene Fraktionen bilden. Die rechtspopulistische Partei Rassemblement National von Marine Le Pen schickt 89 Abgeordnete in die Nationalversammlung, 11 Mal so viele wie bisher. Sie kann erstmals eine Fraktion bilden, was mehr Geld, mehr Einfluss und mehr Redezeit bedeutet. Die konservativen Republikaner des einstigen Präsidenten Nicolas Sarkozy kommen auf 61 Sitze.