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"Müssen uns um die breite Mitte kümmern"
n-tv
Viele Ökonomen denken noch vor einem halben Jahr, die beginnenden Preissteigerungen sind nur von kurzer Dauer. Sie haben sich geirrt. Am Donnerstagabend spricht Talkmasterin Maybrit Illner mit ihren Gästen im ZDF über mögliche Erleichterungen für die Menschen in Deutschland.
Für viele Menschen wird in diesen Tagen jeder Wocheneinkauf zu einem Erlebnis, aber zu einem negativen. Besonders Familien merken in ihrem Portemonnaie: Es ist Inflation. Da können sich die Ausgaben für einen Wocheneinkauf durchaus um ein Drittel erhöhen. In den letzten Tagen sind besonders Milch und Butter deutlich teurer geworden. Ursachen dafür gibt es viele. Aber es sind auch viele Erleichterungen denkbar, besonders bei den Energiekosten. Am Donnerstagabend sprach Maybrit Illner in ihrer Talkshow im ZDF mit ihren Gästen darüber, was die Bundesregierung tun kann, um den Menschen gerade in diesem Bereich zu helfen.
Das Problem sieht Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Bremen nicht nur in den gestiegenen Preisen, sondern auch in der Corona-Pandemie. Die habe dazu geführt, dass viele Menschen weniger Geld in der Tasche haben. Die Gründe dafür sind vielfältig: Jobverluste oder Kurzarbeit auf der einen, Homeoffice und Homeschooling auf der anderen Seite. "Wir sind mehr zu Hause", sagt Oelmann ganz richtig. Dadurch steige der Energieverbrauch ganz automatisch, und nun kämen die gestiegenen Energiekosten dazu. Oelmann erkennt an, dass die Bundesregierung den Menschen unter die Arme greifen wird, die staatliche Leistungen wie Wohngeld empfangen. Die sollen eine Beihilfe zu den Heizkosten bekommen. Doch das reiche nicht aus, beklagt sie.
Finanzminister Christian Lindner stimmt ihr zu. "Wir müssen uns um die breite Mitte unseres Landes kümmern, um die Menschen, die vielleicht viel arbeiten und in ihre Betriebe pendeln müssen und durch die steigenden Preise besonders belastet sind." Besonders geht es Lindner um die Menschen, die über dem Anspruch von Sozialleistungen liegen, und das ist die breite Masse. Und er erklärt, wie die Bundesregierung sie unterstützen wolle. Zum 01. Juli solle die EEG-Umlage für die erneuerbaren Energien, die auf den Strompreis aufgeschlagen wird, völlig wegfallen. Dabei müsse klar geregelt werden, dass die Stromkonzerne das Geld an die Bürger zurückgeben. Insgesamt würden dadurch 6,6 Milliarden Euro freigesetzt, so Lindner. Doch das reicht dem Minister nicht aus, weitere Maßnahmen müssten ergriffen werden. Lindner verspricht: "Ich wäre bereit, darüber zu sprechen, weitere Maßnahmen einzuleiten."