
Lula soll genervt von Selenskyjs Überraschungsbesuch sein
n-tv
Am Samstag trifft der ukrainische Präsident Selenskyj überraschend beim G7-Gipfel in Japan ein. Vor Ort will er die Gelegenheit nutzen und erstmals persönlich mit dem brasilianischen Staatschef Lula sprechen. Der allerdings soll sich von dem Angebot überrumpelt fühlen. Von einer Falle ist die Rede.
Die brasilianische Delegation beim G7-Gipfel in Japan soll verstimmt auf den Überraschungsbesuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Hiroshima reagiert haben. Demnach fühlt sich Präsident Luiz Inácio Lula da Silva unter Druck gesetzt, sich nun persönlich mit Selenskyj treffen zu müssen. Der ukrainische Präsident habe seinen brasilianischen Amtskollegen um ein bilaterales Treffen gebeten, berichtet das brasilianische Nachrichtenportal G1 unter Berufung auf Quellen aus dem brasilianischen Außenministerium. Lula wisse noch nicht, ob er dieser Bitte nachkommen werde.
Die brasilianische Delegation ist demnach "irritiert" und "genervt", weil ihrer Meinung nach Druck auf sie ausgeübt wird, in dem Konflikt eine Position anzunehmen, die eher der ukrainischen Sichtweise entspricht. Für Verstimmung soll laut des Nachrichtenportals Bloomberg auch gesorgt haben, dass der Besuch von Selenskyj in Hiroshima geheim gehalten wurde. Einige Mitglieder der Delegation sollen demnach von einer "Falle" der G7-Staaten sprechen. Es heißt, die brasilianischen Vertreter hätten erst nach ihrer Landung in Japan davon erfahren, dass auch Selenskyj anwesend sein werde.
Selenskyj war am Samstag als Überraschungsgast in Hiroshima eingetroffen und hatte am Rande des G7-Gipfels mehrere Staats- und Regierungschefs getroffen, darunter erstmals auch den indischen Regierungschef Narendra Modi. Indien und Brasilien sind als Partnerländer beim Treffen der führenden demokratischen Industriestaaten in Japan dabei. Brasilien übernimmt am 1. Dezember von Indien die G20-Präsidentschaft und damit für ein Jahr eine internationale Schlüsselrolle.

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