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Liz Cheney könnte Trumps Albtraum werden
n-tv
Der Untersuchungsausschuss zum US-Kapitolsturm hält einen Monat lang öffentliche Anhörungen ab. Welche Verantwortung für die Gewalt am 6. Januar 2021 trägt Ex-Präsident Trump? Die Republikanerin Liz Cheney profiliert sich über ihren Widersacher, der sie wiederum ausschalten will.
Im politischen Washington geht eine Zeitrechnung zu Ende. Noch immer hängt die Präsidentschaft Donald Trumps wie eine Wolke über der US-Hauptstadt, werden Scherben weggeräumt, bei den Republikanern parteiinterne Kämpfe geführt und zugleich versucht, für die Geschichtsbücher festzuzurren, was irgendwann zur Wahrheit werden wird. Der Untersuchungsausschuss des Kongresses über den Kapitolsturm am 6. Januar 2021 geht nun in seine finale, Aufsehen erregendste Phase. Etwa einen Monat lang wollen die Politiker in sechs vom Fernsehen ins ganze Land übertragenen Anhörungen im Repräsentantenhaus die wichtigsten Zeugen befragen.
Mehr als 1000 Personen hat der Ausschuss bereits befragt. Zwei Punkte stehen im Zentrum der Untersuchungen: Welchen Plan hatten die Angreifer? Wie viel Verantwortung für die Gewalt, die Toten und das Chaos hat Donald Trump? Die Antworten werden nun fragmentiert im Fernsehen präsentiert. In der ersten Anhörung am Donnerstagabend Ortszeit wird es um die Rolle der Proud Boys gehen, die nationalistische Miliz, die am Sturm ins Kapitol beteiligt war. Eine der Hauptfiguren in diesem öffentlichen Polittheater ist die Co-Vorsitzende und Republikanerin Liz Cheney. Die 55-Jährige ist verfeindet mit Trump, ebenso wie das andere republikanische Mitglied des Untersuchungsausschusses, Adam Kinzinger.
Während Kinzinger schon angekündigt hat, wegen seines Frusts über die Polarisierung und Anfeindungen gegen ihn nicht mehr antreten zu wollen, hat sich Cheney durch ihre Gegnerschaft deutlich profiliert. Sie fing damit direkt nach dem 6. Januar an, war eine von zehn Republikanern, die für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump stimmten. Cheney hat mit ihrer offenen Konfrontation den Zorn des Trump-Flügels auf sich gezogen, aber auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Die Partei entfernte sie im vergangenen Jahr aus der Fraktionsspitze im Repräsentantenhaus. Dann erklärte ihr eigener Regionalverband in Wyoming, er betrachte Cheney nicht mehr als Republikanerin.