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Linke prangern zum Frauentag Lohndiskriminierung an
n-tv
Im Berufsleben sehen sich Frauen in manchen Branchen weiter mit Ungerechtigkeiten konfrontiert - etwa bei der Bezahlung. Auch 2024 ist das nicht anders.
Dresden (dpa/sn) - Die sächsischen Linken haben zum internationalen Frauentag (8. März) Missstände bei der Bezahlung von Frauen in der Arbeitswelt angeprangert. "Werden Faktoren wie Qualifikation, Berufserfahrung und Erwerbsbiografie berücksichtigt, erhielten sie 2021 in Sachsen 11,4 Prozent weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Lohndiskriminierung ist ein strukturelles Gerechtigkeitsproblem", erklärte die Führungsriege der Partei am Donnerstag. Frauen hätten es im "Niedriglohnland Sachsen" besonders schwer. Gerade für Ostdeutsche sei Gleichberechtigung von Frauen eine selbstverständliche Forderung.
Aktuellere Zahlen lagen den Linken nicht vor. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes betrug 2023 der durchschnittliche Bruttoverdienst pro Stunde für Männer in Deutschland bei 26,63 Euro, für Frauen bei 22,54 Euro. Die Unterschiede erklären sich unter anderem daraus, dass viele der oft von Frauen ausgeübten Berufe niedrige Stundenlöhne haben. Oder anders gesagt: Männer arbeiten häufiger in Jobs, die besser bezahlt sind.
"Die Ursachen der Entgeltlücke sind seit langem dieselben: Frauendominierte Berufe werden schlechter bezahlt, Frauen tragen die Hauptverantwortung bei der Betreuung von Angehörigen. Etwa 90 Prozent der männlichen Beschäftigten in Sachsen arbeiten in Vollzeit, unter den Frauen sind es nur etwa 60 Prozent", hieß es. Außerdem seien Frauen seltener in Führungspositionen anzutreffen als Männer. Gleichwertige Arbeit müsse ohne Ansehen des Geschlechts gleich entlohnt werden. Berufe in Branchen, in denen Frauen mehrheitlich tätig sind, gelte es aufzuwerten - etwa im Sozial- und Gesundheitsbereich.