![Lauterbach hält Corona-Lockerungen „deutlich vor Ostern“ für möglich](https://www.fr.de/bilder/2022/02/07/91285623/28025250-bundesgesundheitsminister-karl-lauterbach-spd-waehrend-einer-pressekonferenz-2Uef.jpg)
Lauterbach hält Corona-Lockerungen „deutlich vor Ostern“ für möglich
Frankfurter Rundschau
Wann kann in Deutschland mit Lockerungen während der Corona-Pandemie gerechnet werden? Karl Lauterbach (SPD) spricht Klartext.
Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält Lockerungen der Corona-Maßnahmen erst in einigen Wochen für möglich. Lauterbach sagte am Sonntagabend (06.02.2022) laut Informationen der Deutschen Presseagentur: „Ich glaube, dass wir deutlich vor Ostern lockern werden.“ Davon sei er „fest überzeugt“. Voraussetzung sei allerdings, dass Mitte Februar wie erwartet die Omikron-Welle ihren Höhepunkt erreicht. „Man darf das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erschossen ist“, warnte Lauterbach.
Der Gesundheitsminister konnte sich vorstellen, dass auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar über Lockerungen diskutiert wird. Ob es tatsächlich zu Lockerungen kommt, „hängt davon ab, wie wir dann da stehen.“
Zum jetzigen Zeitpunkt ist Lauterbach strikt gegen Lockerungen: Er halte es „für verrückt“, wenn bei Höchstzahlen von Infizierten die Maßnahmen gelockert würden. Der Minister fragte: „Was wäre in Deutschland, wenn wir vorgehen würden wie in England?“ Seine Antwort: „Dann hätten wir pro Tag über den Daumen gepeilt vielleicht 300 Tote. Wir haben aber deutlich weniger, nämlich 60 bis 80.“ Mit den Maßnahmen „retten wir jeden Tag Leben“, betonte Lauterbach.
Unterstützung bekam Lauterbach von der Grünen-Obfrau im Gesundheitsausschuss, Saskia Weishaupt. „Wir haben die Verantwortung, die Gesundheit und das Leben aller Menschen zu schützen, dazu gehört auch, nicht einfach voreilige Öffnungen und Lockerungen anzukündigen“, sagte die Grünen-Politikerin der „Augsburger Allgemeinen“.
Sie sehe vor März wenig Möglichkeiten für Lockerungen, betonte Weishaupt. „Die Zahlen der Ungeimpften bei über 60-Jährigen sind zu hoch“, betonte Weishaupt. „In dieser Gruppe zählen wir drei Millionen Ungeimpfte in Deutschland“, fügt sie hinzu. „Besonders die Kinder und über 60-Jährigen sollten wir mit einer verfrühten Öffnungspolitik nicht gefährden - gleiches gilt für Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen sich nicht impfen lassen können“, sagte sie der Zeitung.