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Landesbischof: Brauchen Waffenstillstand in Ukraine
n-tv
Karlsruhe (dpa/lsw) - Der evangelische Landesbischof von Baden, Jochen Cornelius-Bundschuh, hat angesichts des Kriegs in der Ukraine vor einem reinen Konfrontationskurs gegen Russland gewarnt. "Wir brauchen in irgendeiner Weise einen Waffenstillstand, wir brauchen in irgendeiner Weise einen Stopp des Krieges", sagte der 64-Jährige am Montagabend in Karlsruhe. Das werde nicht gelingen, wenn man nur gegen Russland agiere.
Gerade die orthodoxen Kirchen könnten hier eine Rolle spielen. Allerdings gebe es in der Ukraine zwei orthodoxe Kirchen, von der eine dem Moskauer Patriarchat, die andere dem Patriarchat von Konstantinopel zugerechnet werde. Dieser Konflikt könnte nach Einschätzung des Landesbischofs im Sommer bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe relevant werden. "Die Frage nach dem Frieden wird ein großer Punkt sein", sagte er. Bisher sei aber nicht klar, ob von beiden Seiten Vertreter kommen.
Cornelius-Bundschuh warb für die Suche nach anderen Strategien, "um den Angriff eines solchen Aggressors zu unterlaufen". Es müsse um Lösungen gehen, die möglichst wenig Menschen schädigten.
Nun würden Waffenlieferungen an die Ukraine unterstützt. "Wie lange machen wir das?", fragte der Landesbischof. "Mit welchem Preis erkämpfen wir welchen Wert?" Wenn man Waffen liefere, mute man anderen zu, damit zu kämpfen, daran zu sterben. Die Kirche wisse es nicht besser, dürfe schon gar nicht schulmeisterlich auftreten. Aber die Diskussion über Werte und Ziele sei wichtig, damit es nicht nur um Militär, Rüstung und Finanzen gehe, sagte Cornelius-Bundschuh.