
Lambsdorff: Gipfel war "Erfolg für Putin"
n-tv
Nach dem US-Russland-Gipfel in Genf warnt der FDP-Politiker Lambsdorff vor überzogenen Erwartungen: "Das Treffen ist ein Anfang". Die Annäherung zwischen Putin und Biden sei eine positive Entwicklung nicht nur für die ganze Welt, sondern vor allem für Deutschland, denn "wir sind Freunde Russlands".
Das Treffen zwischen US-Präsident Biden und Russlands Präsident Putin wurde mit Spannung erwartet, beschlossen wurde aber wenig. Der Bundestagsabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff zieht trotzdem eine positive Bilanz: "Man darf die Erwartungen jetzt nicht zu hoch schrauben. Beide Seiten haben sie ja auch vor dem Treffen bewusst runtergeschraubt. Und die Tatsache, dass das Treffen stattgefunden hat, ist eine gute Nachricht." Aber was im Einzelnen vereinbart wurde, wäre noch relativ dünn, so Lambsdorff im "ntv Frühstart" weiter. Einen Sieger des Treffens gäbe es zwar nicht, aber laut Lambsdorff hat der Gipfel einen der beiden besonders gestärkt. "Dass das Treffen stattgefunden hat, war ein Erfolg für den russischen Präsidenten", so der FDP-Politiker und sagt weiter: "Russland ist eine Weltmacht - eine Weltmacht teilweise auf Abwegen und eine wirtschaftlich nicht besonders starke - aber Tatsache ist, dass das Land eines der großen Mächte des 21. Jahrhunderts ist. Und was da gestern passiert ist, hat genau diese Auffassung bestätigt." Mit den USA wieder auf Augenhöhe zu verhandeln, sei für Putin innenpolitischer Rückenwind, so Lambsdorff und weist auf die Wahlen in Russland im September hin: "Die Wahlen werden zwar nicht demokratisch ablaufen, aber dennoch ist Putin nervös. Und vor dem Hintergrund ist das Treffen für Putin ein großer Erfolg."
Bei einer Pressekonferenz sagt Russlands Präsident Wladimir Putin, mit der Einstellung der Kampfhandlungen einverstanden zu sein, stellt allerdings Bedingungen. Zum Beispiel müsse vor einer Waffenruhe geklärt sein, ob die ukrainischen Soldaten in Kursk ihre Waffen niederlegten und kapitulierten. Zudem müsse eine Waffenruhe "zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen", meint Putin. Diese Ursachen sieht Russland nicht in seinem Angriffskrieg, sondern in der Fähigkeit der Ukraine, sich selbst zu verteidigen und seine Existenz aufrechtzuerhalten. Von den seit über drei Jahren formulierten Maximalforderungen des Kreml, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Ukraine bedeuten würden, rückt Putin weiterhin nicht ab. Die Reaktionen auf den Plattformen X und Bluesky: