
Kubicki rechnet in Brief mit FDP-Urgestein Baum ab
n-tv
Oft und heftig kritisiert der frühere FDP-Minister Baum den Parteivize Kubicki. Dem reicht das mittlerweile. In einem Brief teilt er mit deutlichen Worten gegen das Urgestein seiner Partei aus.
FDP-Vize Wolfgang Kubicki hat sich mit scharfen Worten gegen anhaltende Kritik des früheren FDP-Bundesinnenministers Gerhart Baum verwahrt. "Ich habe mich jedenfalls entschieden, auf derartige Unbotmäßigkeiten nicht mehr öffentlich zu schweigen, sollten Sie diesen Kurs fortsetzen", schreibt Kubicki in einem im "Tagesspiegel" veröffentlichten offenen Brief an Baum. Er spricht von "Ausfälligkeiten".
Kubicki verweist insbesondere auf Vorwürfe des 91-jährigen Baum, die ihm dieser wegen seiner teils kritischen Haltung zu den Corona-Auflagen der Bundesregierung gemacht hatte. So hatte ihm Baum in einem Beitrag im "Handelsblatt" Anfang 2022 etwa Demagogie vorgeworfen. Dies nennt Kubicki "unverschämt und ehrabschneidend". Er habe die Pandemiegefahr nicht verharmlost.
Im Sender "Phoenix" hatte Baum vor Kurzem über Kubicki gesagt: "Er stört jetzt." Darauf entgegnete Letzterer nun in seinem Brief: "Zwar teile ich insgeheim auch manchmal dieses Gefühl vice versa, ich würde mit einer solchen Äußerung aber nicht bei einem Fernsehsender hausieren gehen, um zulasten eines Parteifreundes (der in diesem Falle überdies seit 2013 vom Bundesparteitag gewählter stellvertretender Vorsitzender ist) Stimmung zu erzeugen. Interner Streit, der in einer solchen Art offen nach außen getragen wird, riecht immer nach Machtkampf."