
Klimawandel lässt Trüffelernte in Deutschland schrumpfen
n-tv
Trüffel sind nicht nur etwas für Feinschmecker, sie sind auch wichtig für das Waldökosystem. Doch der Klimawandel macht den Edelpilzen zu schaffen.
Birmensdorf/Konstanz (dpa/lsw) - Der begehrte Speisepilz Burgundertrüffel wird einer Studie zufolge wegen des Klimawandels in Deutschland und der Schweiz rarer. Das liege an der Zunahme heißer und trockener Sommer, berichtete die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL in der Schweiz am Donnerstag. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Burgundertrüffel durch einen alarmierenden Trend zur zunehmenden Sommertrockenheit in Europa gefährdet ist", sagt der Ökologe und Studienautor Brian Steidinger von der Universität Konstanz, der mit dem WSL zusammengearbeitet hat.
Das sei nicht nur kulinarisch, sondern auch ökologisch ein Problem, schreibt die WSL. Trüffel seien symbiotische Pilze, die ihre Wirtsbäume mit lebenswichtigen Nährstoffen und Wasser versorgen und deshalb ein wichtiger Bestandteil des Waldökosystems seien. Die Resultate der Untersuchung wurden im Fachjournal "Global Change Biology" veröffentlicht.
Die Forschungseinrichtung untersucht seit 2011 regelmäßig die Ernte aus Trüffeltestgebieten in der Schweiz und Deutschland und kommt zu dem Schluss: "Eine um ein Grad höhere durchschnittliche Sommertemperatur senkt die Ausbeute um fast ein Viertel (22 Prozent), an manchen Standorten sogar bis 70 Prozent." Bei drei Grad mehr Wärme gebe es gar keine Trüffel mehr. Freiwillige und Wissenschaftler mit Trüffelhunden wiegen und messen in den Testgebieten alle drei Wochen ihre Ernte und übermitteln die Ergebnisse sowie Messdaten zum Klima und dem Baumwachstum an das WSL.

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