Klima-Auswirkungen in den Alpen - Wirt muss Hütte wieder schließen
Frankfurter Rundschau
Zum zweiten Mal in Folge muss die Prager Hütte vorzeitig geschlossen werden. Der DAV will nun Konsequenzen ziehen und einige Umstellungen vornehmen.
Tauer – „Die Neue Prager Hütte ist aufgrund von Wassermangel ab dem 24. August 2023 geschlossen!“, lautet die Ankündigung auf der Webseite des deutschen Alpenvereins (DAV). Eigentlich hätte die Hütte noch bis September geöffnet sein sollen. unter den gegebenen Umständen musste das Ende der Saison jedoch vorverlegt werden. Und das schon zum zweiten Mal. Bereits im vergangenen Jahr wurde die Hütte vorzeitig geschlossen – ebenfalls wegen Wassermangel. Dieses anhaltende Problem zeigt, wie sehr die Alpenregion bereits vom Klimawandel betroffen ist.
„Hochalpine Hütten, sind die ersten, die Probleme mit dem Wasser haben“, erklärt Hüttenwirt Wilfried Studer im Gespräch mit dem Portal magazin.alpenverein.de. Die Schneefelder rund um die Hütte seien bereits vollständig abgeschmolzen, so der Bericht des Alpenverein-Magazins weiter. Die benötigten Wassermengen könnten nicht allein durch aufgefangenes Regenwasser generiert werden.
Selbst Wassersparmaßnahmen wie die Schließung der Duschen konnten nicht verhinden, dass die Wasserversorgung nicht länger gewährleistet werden kann. Im Instagram-Post des DAV über die Schließung der Hütte wird die Situation anschaulich erklärt und das Rinnsal gezeigt, das alles ist, was von dem geschmolzenen Schneefeld noch übrig ist. Studer fordert nun ein Umdenken beim Verbrauch.
Das soll es auch geben. Momentan werde geprüft, ob der Einbau eines größeren Wasserspeichers möglich ist und inwiefern eine Umstellung auf Trockentoiletten möglich ist. Denn für jedes Spülen werden mehrere Liter Frischwasser benötigt. Bis zu vierzehn Liter können es laut dem Bundesministerium für Umelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sein.
Die nötigen Umbauten, die aufgrund des durch den Klimawandel entstandenen Wassermangels nötig werden, sind alles andere als günstig. Das weiß auch Robert Kolbitsch, Leiter des DAV-Ressorts für Hütten und Wege: „Der Alpenverein wird sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen.“ Durch den Klimawandel werden Alpentouren in Zukunft zudem gefährlicher werden.