
Junge Union wirbt für Zuwanderer - nicht nur Fachkräfte
n-tv
Der neue Chef der Jungen Union fordert etwas, womit sich seine Partei lange sehr schwertut. Wegen des demografischen Wandels brauche Deutschland dauerhaft Migration. Ohne Menschen mit Migrationshintergrund würde nichts mehr funktionieren, stellt Johannes Winkel klar.
Deutschland braucht nach Einschätzung des neuen Chefs der Jungen Union (JU), Johannes Winkel, die Einwanderung nicht nur von Fachkräften. "Wir sind ein Einwanderungsland, wir brauchen Zuwanderung", sagte Winkel dem "Spiegel". "Wir brauchen dauerhaft Migration nach Deutschland, um mit dem demografischen Wandel klarzukommen." Dies sei eine Realität, mit der sich die Union lange sehr schwergetan habe.
Auf die Frage, ob er nur von Fachkräften spreche oder ob er sagen würde, dass Deutschland generell Arbeitskräfte brauche, antwortete der Chef der Nachwuchsorganisation von CDU und CSU: "Wir brauchen beides." Ohne Menschen mit Migrationshintergrund würde in Deutschland nichts mehr funktionieren. "Generell sollte die Politik Menschen, die nach Deutschland kommen und hier für ihre Familie und unser Land hart arbeiten öfter auch einfach mal Danke sagen."
Der Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP lobe sich für ihr "angeblich modernes Einwanderungsrecht", erklärte Winkel. "Aber alle erfolgreichen Einwanderungsländer dieser Welt definieren in einem ersten Schritt klar ihre Bedürfnisse." Er verlangte: "Aber wir müssen eben auch den Mut haben zu definieren, dass Ziel dieses Zuzugs der Arbeitsmarkt ist." Derzeit sei es so, dass Einwanderung zu einem großen Teil direkt in die Sozialsysteme führe. "Auf Dauer ist das nicht zu stemmen." Er forderte eine "ehrliche und realistische Debatte".

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.