Joe Biden will bei den US-Wahlen 2024 vielleicht nicht erneut kandidieren
Frankfurter Rundschau
Immer wieder beharrte Joe Biden darauf, er strebe eine zweite Amtszeit im Weißen Haus an. Doch in einem Interview äußert sich der US-Präsident nun vorsichtiger.
Washington, D.C. – Trotz der zunächst anstehenden Midterm-Wahlen in den USA am 8. November, wird bereits heftig über die Kandidatur für die US-Wahlen 2024 spekuliert. Wird US-Präsident Joe Biden erneut für die Demokraten antreten und wenn ja, wem sähe er sich dann bei den Republikanern gegenüber, wieder seinem Amtsvorgänger Donald Trump oder einem anderen Rechtsextremen?
In einem Interview mit dem US-TV-Sender CBS wurde Joe Biden gefragt, ob er nach wie vor vorhabe, erneut zu kandidieren. Der 79-jährige Präsident antwortete: „Meine Absicht, wie ich eingangs sagte, ist, wieder anzutreten. Aber es ist nur eine Absicht. Doch ist es eine feste Entscheidung, dass ich wieder antrete? Das bleibt abzuwarten.“
Derzeit ist neben Joe Biden auch Donald Trump (76) im Wahlkampfmodus und hält im ganzen Land Veranstaltungen für Kandidat:innen ab, die er unterstützt. Joe Biden nannte Trump-Republikaner in einer Rede „eine Gefahr für die Demokratie“, woraufhin Donald Trump Biden als „Staatsfeind“ verunglimpfte. Bidens Zurückhaltung, seine erneute Kandidatur anzukündigen, könnte von den Republikanern als weiterer Grund ausgeschlachtet werden, den Präsidenten politisch anzugreifen.
Sollte sich Joe Biden für 2024 nicht zur Wiederwahl stellen, würde er damit den Weg freimachen für Aspirant:innen bei den Demokraten auf das höchste politische Amt der USA. Der linke, parteilose Senator Bernie Sanders hatte bereits verlauten lassen, dass er zum dritten Mal in Folge eine Kandidatur erwäge, sollte Joe Biden nicht erneut antreten. Sanders (80) ist ein Jahr älter als Biden und unterlag bei den demokratischen Vorwahlen 2016 Hillary Clinton und 2020 Joe Biden.
Weitere Politiker:innen, die sich in Stellung bringen, sind der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom (54), und US-Verkehrsminister Pete Buttigieg (40). Der ehemalige Bürgermeister der Kleinstadt South Bend im Bundesstaat Indiana trat bereits bei den vergangenen Vorwahlen der Demokraten erfolglos an und wurde von Joe Biden in sein Kabinett geholt.