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Italien ist das Land der vielen Putin-Versteher
n-tv
Nicht nur die deutsche Politik hat sich lange politisch und wirtschaftlich an Putins Russland gebunden. In Italien erstrecken sich die Putin-Versteher beinahe über das gesamte politische Spektrum. Selbst der stolze Partisanen-Verband empfiehlt den Ukrainern die Unterwerfung unter den Kreml.
Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat wie ein Lackmuspapier die weitgefächert Gilde der Putinversteher in ganz Italien sichtbar gemacht. Es sind erstaunlich viele, auf allen Ebenen und von Rechtsaußen bis ganz links. Ein Putin-Fürsprecher der ersten Stunde ist der Milliardär Silvio Berlusconi, seit 20 Jahren ein persönlicher Freund Putins. Zwei Selbstverliebte, die sich gefunden haben.
Ein schönes Beispiel für die tiefe Freundschaft Berlusconi-Putin habe ich selbst miterlebt: Im Oktober 2014, einen Monat nach der Besetzung der Krim durch russische Truppen, war am Rande eines europäisch-asiatischen Gipfels in Mailand ein Treffen Putins mit Angela Merkel ausgemacht. Doch Putin versetzte die deutsche Kanzlerin. Er ließ sie stundenlang warten, bis er schließlich nach Mitternacht in Merkels Hotel hinterm Domplatz auftauchte. Er kam fünf Stunden zu spät, weil es ihm wichtiger war, mit Silvio Berlusconi ein fröhliches Abendessen in dessen Villa Arcore bei Mailand zu verbringen. Bevor das letzte Glas nicht geleert war, konnte Putin "Amico" Silvio nicht verlassen.
Beim Treffen mit Merkel ging es um die Separatisten im Donbas. Die Bundeskanzlerin wurde auf Russisch und Deutsch so laut, dass es man es bis in die Hotelhalle herunter hören konnte. Nach dem Treffen, es ging bis in die frühen Morgenstunden, schlich Putin wie ein geprügelter Hund aus dem Hotel. Zu uns sagte er nur noch: "Es war ein hartes, sehr hartes, aber offenes Gespräch" - bei dem Frau Merkel ihm haarklein die Namen der russischen Einheiten im Donbass vorgehalten und ihn de facto der Lüge bezichtigt hatte, weil Putin beharrlich abstritt, auf Seiten der Donbas-Separatisten russische Einheiten eingesetzt zu haben.
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Am Abend gibt es die erste Viererrunde von Kanzlerkandidaten in der deutschen Fernsehgeschichte: In der Redeschlacht trifft Amtsinhaber Olaf Scholz von der SPD auf seinen Herausforderer von der Union, Friedrich Merz. Vervollständigt wird das sogenannte Quadrell von den Kanzlerkandidaten der Grünen und der AfD, Robert Habeck und Alice Weidel. Insbesondere die Themen Wirtschaft und Migration dürften bei dem politischen Schlagabtausch kontrovers diskutiert werden.