
Irland erobert den Buttermarkt
n-tv
Die Iren können nicht nur Guinness und Baileys, sondern auch Butter. Mit doppelt so vielen Rindern wie Menschen stellt das Land seit 3500 Jahren Butter her. Auch in Deutschland ist das Produkt beliebt - ein irisches Unternehmen ist sogar Marktführer in der Bundesrepublik.
Für Paul Tuomey ist alles in Butter. Er ist einer von 18.000 Milchbauern in Irland, seine Familie hält seit Generationen Kühe. Tuomey zeigt auf die Weiden hinter seinem Wohnhaus am Rande von Gorey im County Wexford, etwa eine Stunde südlich von Dublin. "Wir haben fast doppelt so viele Rinder wie Menschen in Irland, fast sieben Millionen", sagt er. "Davon sind 1,45 Millionen Milchkühe. Tendenz steigend." Durchschnittlich hat ein Bauer 80 Kühe. Butter lässt die Grüne Insel fast zur Weißen Insel werden.
Seit 3500 Jahren wird hier Butter hergestellt. Der Südwesten ist am erfolgreichsten, weil es selbst in den Sommermonaten in der Provinz Munster relativ kühl bleibt. Der Buttermarkt in Cork war lange der größte der Welt. Heute verkaufen "Creameries" in kleineren Städten ihre Butter noch direkt, den internationalen Markt dominieren aber große Firmen wie Kerrygold und Dairygold.
Das Land erlebte zuletzt 2018 einen wahren Butter-Boom, die Iren exportierten Butter im Wert von mehr als einer Milliarde Euro. Irland ist führender EU-Exporteur von Butter in Drittländer, wie aktuelle Zahlen der Milchmarktbeobachtungsstelle (MMO) in Brüssel bestätigen. Zum Vergleich: Für eine ähnlich hohe Summe wurden im gleichen Jahr Guinness, Baileys und andere irische Getränke zusammen ins Ausland verkauft. Für Deutschland ist Irland - neben den Niederlanden - der wichtigste Butter-Lieferant.