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Iranerinnen werden attackiert und sollen in Haft
n-tv
In einem Geschäft im Iran greift ein Mann zwei Frauen an, weil sie keine Kopftücher tragen. Ihm wird nun Beleidigung vorgeworfen, aber auch für die beiden Frauen hat die Attacke harte Konsequenzen. Der Justizchef des Landes droht derweil allen Frauen, die öffentlich auf das Kopftuch verzichten.
Im Iran haben die Behörden die Verhaftung von zwei Frauen angeordnet, nachdem sie von einem Mann wegen einer fehlenden Kopfbedeckung angegriffen wurden. Gegen den Mann sei wegen "Beleidigung und Störung der Ordnung" ein Haftbefehl ergangen, teilte die iranische Justiz auf ihrer Website "Misan Online" mit. Gegen die zwei Frauen seien Haftbefehle erlassen worden, weil sie durch das Abnehmen ihrer Kopftücher eine "verbotene Handlung" begangen hätten.
Das Video von dem Angriff hatte sich zuvor in Onlinenetzwerken verbreitet. Die Aufnahmen zeigen zwei Kundinnen in einem Geschäft, die keine vorgeschriebene Kopfbedeckung tragen und von einem Mann nach einem Wortgefecht angegriffen werden. Auf dem Video ist zu sehen, wie der Mann einen offenbar mit Joghurt gefüllten Eimer über die Köpfe der Frauen kippt, bevor ihn der Ladenbesitzer zur Rede stellt. Dem Ladenbesitzer seien die "notwendigen Mitteilungen" ausgehändigt worden, damit er die rechtlichen und Scharia-Grundlagen einhalte, hieß es auf "Misan Online" weiter.
Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund monatelanger Proteste, die durch den Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini am 16. September nach ihrer Festnahme wegen eines mutmaßlichen Verstoßes gegen die strikte Kleiderordnung für Frauen ausgelöst wurden. Hunderte Menschen wurden getötet, darunter auch Dutzende Sicherheitskräfte, und Tausende weitere wurden in Verbindung mit den von Teheran als "Unruhen" bezeichneten Ereignissen festgenommen.