Interner Bericht: In Hochwassergebieten drohen „Seuchen und Ungezieferbefall“
Frankfurter Rundschau
Die Aufräumarbeiten in den Hochwassergebieten dauern an. Müll jeglicher Art und verwesende Kadaver stellen die Behörden vor neue Probleme.
Berlin – Rund eine Woche nach Beginn der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist die Lage in den betroffenen Regionen weiterhin dramatisch. Viele Menschen werden vermisst – aber auch ein weiterer Umstand macht den Behörden Sorgen. Laut einem Lagebericht des Innenministeriums, der dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ vorliegt, steigt die Gefahr von Seuchen. Nicht nur Straßen, Bahngleise, Brücken, Mobilfunkmasten, Strom-, Gasleitungen sind zerstört. Vielerorts gibt es nach wie vor kein fließendes Wasser, Müllsäcke mit unterschiedlichstem Inhalt liegen herum, Schlamm verteilte sich bei dem Hochwasser auf Straßen und in Häusern. Zudem fehlt es an Blutkonserven und unentdeckte Leichen sowie Tierkadaver verwesen – weil sie noch nicht entdeckt wurden oder es noch keine Möglichkeit zum Bergen gab. Steigende Temperaturen in Verbindung mit unhygienischen Zuständen erhöhten die Infektionsgefahr für die Menschen, heißt es vom Bundesinnenministerium. Bereits zuvor warnten die betroffenen Länder vor einer Gefahr erhöhter Corona-Risiken, etwa durch Hilfsaktionen oder die Unterbringung in Notunterkünften. „Derzeit kommen viele Menschen auf engstem Raum zusammen, um die Krise gemeinsam zu bewältigen. Wir müssen jetzt aufpassen, dass die Bewältigung der Katastrophe nicht zu einem Superspreader-Event wird“, sagte David Freichel vom Corona-Kommunikationsstab der Staatskanzlei in Rheinland-Pfalz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.More Related News