
Infektiologe zu 2022: Corona-Wellen werden immer flacher
n-tv
Ganz verschwinden wird das Coronavirus wohl erst mal nicht. Aber nach Ansicht des Jenaer Infektiologen Mathias Pletz könnte es 2022 immerhin weniger verheerend sein. Dafür gibt es aber Voraussetzungen.
Jena (dpa/th) - Die Corona-Pandemie könnte nach Ansicht des Jenaer Infektiologen Mathias Pletz im Jahr 2022 abflauen. "Die Wellen werden immer flacher werden, auch wenn neue Varianten kommen, weil einfach schon eine gewisse Grundimmunität da ist", sagte der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Uniklinikum Jena der Deutschen Presse-Agentur. Die Spanische Grippe habe etwa gezeigt, dass so ein Virus nie ganz verschwinden werde. "Aber irgendwann wird es dann schwere Verläufe nur noch in dem Maße geben, dass sie für das Gesundheitssystem zu bewältigen sind."
Das Grundproblem bei Corona sei gewesen, dass das Virus zu Beginn der Pandemie auf eine Bevölkerung mit keinerlei Immunität getroffen sei. "Das war wie ein Streichholz in eine Benzinlache zu werfen." Mit Blick auf die Omikron-Variante sei nun ein optimistisches Szenario, dass die Mutante auf eine weitgehend geboosterte Bevölkerung trifft und die daraus resultierenden Verläufe sehr leicht sind. "Und, dass es dadurch eine Hybridimmunität gibt - also eine Immunität, die sich aus Impfung und Infektion zusammensetzt." Man wisse aus Daten, dass diese Immunität der natürlichen Immunität oder der Immunität nur aus einer Impfung überlegen sei.