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Impfstoff in Afrika: Container statt Patent – Biontech startet erst in einem Jahr
Frankfurter Rundschau
Die Corona-Impfquoten in Afrika sind schlecht. Biontech will nun Vakzine auf dem Kontinent produzieren. Das Patent soll trotzdem in Marburg bleiben.
Marburg – In Deutschland sind 74,8 Prozent (Stand: 16.02.022) der Bevölkerung bereits vollständig geimpft. Auch in anderen Ländern der EU sind die Impfquoten hoch. Auf dem afrikanischen Kontinent stellt sich die Lage weitaus dramatischer dar.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt die Impfquote auf dem Kontinent lediglich bei elf Prozent, wie der evangelische Pressedienst mitteilt. Ein Grund für die niedrige Impfquote ist laut verschiedenen Hilfs- und Entwicklungsorganisationen der Patentschutz von Impfstoffen. Der Hersteller Biontech aus Marburg hat nun eine Container-Lösung für die Vakzin-Produktion vorgestellt.
Das Pharmaunternehmen Biontech will die Impfstoff-Produktion in Afrika voranbringen, ohne die eigenen Patente freigeben zu müssen. Sogenannte „Biontainer“ sollen die Herstellung von Corona-Vakzinen vor Ort ermöglichen. Beginnen soll die Produktion jedoch erst ab dem kommenden Jahr.
Gemeinsam mit hochrangigen Vertretern afrikanischer Staaten stellte Biontech am Mittwoch (16.02.2022) in Marburg seine Pläne zur Impfstoff-Produktion vor. Die ersten mobilen Produktionsanlagen wolle man noch dieses Jahr auf den afrikanischen Kontinent bringen, sagte der Vorstandsvorsitzende von Biontech, Ugur Sahin.
Die Produktion von Corona-Impfstoff könne jedoch erst 12 Monate später starten, so der Vertreter von Biontech. Zwölf der „Biontainer“ braucht es für die Produktion des Impfstoffes. Diese würden in zwei Ebenen aufgebaut, seien komplett standardisiert und könnten auf Lkw, Züge oder Schiffe geladen werden, so das Unternehmen.