IG Metall gewinnt mit Cavallo VW-Betriebsratswahl
n-tv
Bei Volkswagen ist die IG Metall seit jeher sehr einflussreich. Die Wahlen zum neuen Betriebsrat sind jetzt abgeschlossen. Sie bringen der Gewerkschaft insgesamt gute Ergebnisse. Aber es gab Gegenwind.
Wolfsburg (dpa/lni) - Die IG Metall hat mit VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo bei der Wahl der Belegschaftsvertreter am Stammsitz Wolfsburg die mit Abstand meisten Stimmen geholt. Allerdings waren die Werte der Gewerkschaft an manchen anderen Standorten noch etwas höher. Die 46-Jährige war im Hauptwerk erstmals als Spitzenkandidatin angetreten, nachdem die Gremien sie im vergangenen Jahr zunächst nur vorläufig und intern zur Nachfolgerin von Bernd Osterloh bestimmt hatten. Nach der Auszählung meldete die IG Metall am Freitagabend dort einen Stimmenanteil von 85,5 Prozent. 2018 waren es demnach 85,9 Prozent gewesen, bei einem noch um zwei Sitze größeren Betriebsrat.
66 von 73 Mandaten in Wolfsburg gingen an die IG Metall. In dem Wahlsystem musste jede der acht Bewerberlisten eine Mindestzahl von Stimmen bekommen, um auch Vertreter stellen zu können. Daher wurden einige Voten am Ende nicht berücksichtigt. "Bei einer verkleinerten Anzahl von Sitzen und gleichzeitig weiterhin 66 Mandaten können wir sehr zufrieden sein mit dem Ergebnis", meinte Cavallo. Nächststärkste Kraft mit 4 Sitzen wurde nach Angaben des Betriebsrats "Die Andere Liste" mit dem örtlichen Ex-IG-Metall-Chef Frank Patta. Zwischen ihm und der Gewerkschaft gab es zuletzt große Meinungsverschiedenheiten.
Das Wahlergebnis bezieht sich im engeren Sinn lediglich auf Cavallos Abschneiden als Wolfsburger Listenführerin. Es könnte darüber hinaus jedoch auch ihre Position als Leiterin des Gesamt- und des Konzernbetriebsrats bei Volkswagen stärken. Seit dem vorigen Jahr sitzt sie außerdem im Präsidium des Aufsichtsrats, wo alle grundsätzlichen Entscheidungen zur Unternehmensstrategie sowie zu den Werken und Modellen des größten europäischen Autoherstellers fallen.