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Halbfinalist: O'Connells Münchner Tennistraum
n-tv
Am Strand und auf dem Surfbrett fühlt sich Tennisprofi Christopher O'Connell am wohlsten. Doch auch an die Münchner Kälte hat sich der Australier gewöhnt. Vor fünf Jahren sah alles anders aus.
München (dpa/lby) - Zweimal täglich putzte Christopher O'Connell mit seinem Bruder in einer Bucht vor Sydney Boote. Die freien Mittagsstunden nutze der australische Tennisprofi für Fahrradtouren an der Ostküste seines Heimatlands. Fünf Jahre sind vergangen, seitdem der 28-Jährige seine Sportkarriere fast aufgegeben hätte. Zu zermürbend waren die verletzungsbedingten Rückschläge. "Aber ich hatte immer die kleine Hoffnung, dass ich zurückkehre, wenn ich gesund und bereit bin", sagte O'Connell. Beim ATP-Turnier in München ist er noch mehr: gesund, bereit und in der besten Form seines Lebens.
Den Überraschungs-Coup gegen Olympiasieger Zverev beschrieb O'Connell als größten Erfolg seiner Karriere. Nach einem weiteren Sieg über den italienischen Qualifikanten Flavio Cobolli am Freitag steht der Australier auf der Iphitos-Anlage sogar im Halbfinale. Es ist das zweite in seiner langen Laufbahn. "Ich spiele wahrscheinlich gerade das beste Tennis in meiner Karriere. Aber ich will mehr. Ich will dieses Jahr unter die besten 50", sagte der Australier angriffslustig. Sein Fokus liegt endlich wieder voll auf dem Tennis. Seine zweite Leidenschaft bekommt immer weniger Aufmerksamkeit.
O'Connell ist wohl das, was man sich unter einem waschechten Surfer Boy vorstellt. Die australische Lässigkeit verkörpert der Athlet aus Sydney zu 100 Prozent. "Ich habe diesen Beach-Lifestyle in mir. Ich bin gerne in der Nähe vom Strand. Mit der Kälte komme ich nicht gut klar", sagte der Weltranglisten-82. lachend über das Wetter in München: "Das war schon verrückt die letzten Tage". Seinen Sieg gegen Zverev hatte der Tennisprofi bei rund fünf Grad Celsius gefeiert.