
Grüne fordern 300 Euro Zulage für Kindesmissbrauch-Ermittler
n-tv
Der Freistaat rühmt sich gerne, seine Beamten bestmöglich zu bezahlen. Für einige besonders belastende Tätigkeiten der Polizei gilt das aber nicht. Folgt Bayern hier dem Weg von Nordrhein-Westfalen?
München (dpa/lby) - Polizisten aus Bayern, die gegen sexuellen Kindesmissbrauch ermitteln, sollen nach dem Willen der Grünen im bayerischen Landtag eine monatliche Zulage in Höhe von 300 Euro erhalten. "Wer täglich mit Aufnahmen konfrontiert ist, die weit über die Grenzen des Erträglichen hinausgehen, verdient eine spürbare Anerkennung. Sexueller Missbrauch an Kindern ist eine abscheuliche Straftat, das Material solcher Taten auszuwerten eine kaum zumutbare Belastung", sagte der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Florian Siekmann. Es könne nicht sein, dass Bayern seine Ermittlerinnen und Ermittler schlechter stelle als andere Bundesländer.
Bereits seit Januar 2021 bekommen die Ermittlerinnen und Ermittler in Nordrhein-Westfalen eine Zulage von 300 Euro pro Monat. Im Düsseldorfer Landtag stimmten damals alle Fraktionen für die Einführung. Aus Sicht der Grünen sollten die bayerischen Ermittler dieselbe Anerkennung erhalten, weil sie eine genauso schwierige und wertvolle Arbeit leisteten. Der Antrag wird an diesem Mittwoch erstmals im Innenausschuss des Landtags beraten.
Siekmann kritisierte zudem, dass die betroffenen Polizisten in Bayern weniger Hilfsangebote erhielten als in anderen Bundesländern. "Die Söder-Regierung darf ihre Fürsorgepflicht nicht vernachlässigen. In Bayern fehlt noch immer ein passgenaues Konzept für psychosoziale Unterstützung, um Ermittlerinnen und Ermittler durch Supervision und Fortbildungen bei der Verarbeitung des Erlebten zu unterstützen." In Bayern seien psychologische Unterstützung oder gesundheitliche Präventionsangebote schwerer zu bekommen als in NRW.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.