Gil Ofarim: Neues Gutachten – Zeugen widersprechen Sänger
Frankfurter Rundschau
Der Sänger Gil Ofarim wirft dem Mitarbeiter eines Hotels in Leipzig Antisemitismus vor und stellt gleich zwei Strafanzeigen. Ein Gutachten nennt nun neue Details.
Update von Mittwoch, 27.10.2021, 12.30 Uhr: Das Leipziger Hotel, wo sich der mutmaßliche Antisemitismus-Skandal um Sänger Gil Ofarim ereignet haben soll, erklärte bereits vergangene Woche, dass man keinerlei arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen den verdächtigten Mitarbeiter einleiten werde. Eine interne Untersuchung bringt nun offenbar neue Details ans Licht. Die Wochenzeitung Die Zeit berichtet, dass keiner der von einer Rechtsanwaltskanzlei befragten Zeugen des besagten Abends eine antisemitische Beleidigung gegenüber Ofarim vernommen habe.
Der Bericht bezieht sich auf das Abschlussdokument der verantwortlichen Rechtsanwaltskanzlei Pauka & Link, welche vom Hotel damit beauftragt wurde. Im Kontrast zu den Aussagen über nicht stattgefundene antisemitische Beleidigungen erklärten die Zeugen laut Bericht, dass der Sänger stattdessen in einen Konflikt mit einem Hotelmitarbeiter geraten sei, da er diese aus Ofarims Perspektive bevorzugt behandelt habe. Von Ofarims Davidstern sei keine Rede gewesen, heißt es demnach im Abschlussbericht.
Ein Gutachten des Sachverständigen George A. Rauscher, das die Kanzlei beauftragt hat und worüber die Wochenzeitung ebenfalls berichtet, kommt zudem zum Schluss, dass die Videoaufnahmen des Leipziger Hotels wohl nicht manipuliert wurden. Ofarim selbst äußerte sich laut Bericht weder zu den neuen Vorwürfen noch zu den Videoaufnahmen.