Giftiges Gipfeltreffen
Frankfurter Rundschau
Das Topspiel zwischen Dortmund und Bayern lässt schon im Vorfeld die Gemüter erhitzen
Friede, Freude, Eierkuchen? Aber nicht doch! Waren die Duelle zwischen Borussia Dortmund und Bayern München in den vergangenen Jahren von gegenseitigen Liebkosungen geprägt, so entsteht dieser Tage der Eindruck, dass das Binnenklima zwischen Westen und Süden der Republik wieder etwas rauer wird. Zur Erinnerung: Vor ziemlich genau einem Jahrzehnt, als die Dortmunder zweimal nacheinander ihre Hände an der Meisterschale hatten, wurde gegenseitiger Respekt sowohl bei Schwarzgelb als auch bei Rotweiß noch recht klein geschrieben - und das ist noch einigermaßen nett ausgedrückt.
Verbale Spitzen waren an der Tagesordnung, worauf man sich in den vergangenen Jahren – eigenen Aussagen zufolge mit Blick auf die Vorreiterfunktion von FCB und BVB in der Fußballbundesliga – die Hände reichte. Es folgten viele Duelle der Harmonie, die in den meisten Fällen mit Siegen und in allen Fällen mit Meisterschaften für die Münchner endeten. Damit ist jetzt Schluss - zumindest mit der Harmonie. .
So manch einer wird die Verbalentgleisungen als klassische Stimmungsmache im Vorfeld der Samstagspartie (18.30 Uhr/Sky) werten, so weit unter die Gürtellinie ging es aber gefühlt seit Klopp und Sammer nicht mehr. Beispiel gefällig? Norbert Dickel, seines Zeichens Stadionsprecher des BVB, sah sich in einem Podcast dazu bemüßigt, den Finger ganz tief in die aktuellen Wunden des FC Bayern zu legen. „Die einen haben 2G, die anderen 2K: Kimmich und Katar. Das sind auch Probleme“, so die Legende der Borussia, die mit Blick auf die Chaos-Jahreshauptversammlung der Münchner anfügte: „Das war vom Niveau, puh. Da waren Zwischenrufe dabei, da hätte ich nicht gedacht, dass es das bei den feinen Herren gibt.“