
Gartz wählt AfD - und einen jungen Windkraft-Bürgermeister
n-tv
Gartz (Oder) ist eine winzige Stadt im Nordosten Brandenburgs mit vielen Problemen: Die Kassen sind leer. Jeder zweite Bürger ist über 65 Jahre alt. Die Arbeitslosenquote in der Uckermark liegt bei 11,5 Prozent. Die Zukunft der PCK-Raffinerie in Schwedt - des größten Arbeitgebers der Region - ist ungewiss. Der Frust entlädt sich bei der Bundestagswahl: Mehr als 50 Prozent der Menschen geben ihre Stimme der AfD. Den 25-jährigen Bürgermeister von Gartz überrascht das nicht. "Die alten Parteien lassen sich im Wahlkampf nicht blicken, aber erwarten, dass die Gartzer sie wählen? Die AfD greift diese Arroganz und dieses Vakuum auf", sagt Luca Piwodda im "Klima-Labor" von ntv. Sein Erfolgsrezept für Stadt und Region? Mit Windkraft die Stadtkasse füllen und mit Wasserstoff Arbeitsplätze sichern.
ntv.de: Sie kommen gerade mit dem Nachtzug aus München. Nach unserem Gespräch fahren Sie direkt mit dem nächsten Zug von Berlin nach Gartz weiter - ein voller Terminkalender für einen 25-Jährigen.
Luca Piwodda: Ja, in Gartz stehen weitere Termine an. Das Bürgermeisteramt ist auch nur ein Ehrenamt. Ich habe einen Vollzeitjob und bin zusätzlich Mitglied im Kreistag der Uckermark. Mit einigen Wegbegleitern habe ich auch einen Kulturverein gegründet, um die Gesellschaft in unserer Region zu beleben - ein ziemlicher Koordinierungswahnsinn.