G7-Staaten wollen schnellen Ausstieg aus der Kohle
DW
Bei ihrem Treffen in Berlin haben sich die Umweltminister der G7-Staaten ambitionierte Ziele gesetzt. Es geht auch darum, die Stromgewinnung aus Kohle zu beenden.
Die Klima-, Umwelt- und Energieminister der G7-Staaten haben sich bei ihrem Treffen in Berlin erstmals auf ein Aus für klimaschädliche Kohlekraftwerke verständigt. Die Staaten haben dafür konkrete nationale Umsetzungsschritte im Abschluss-Kommuniqué des Ministertreffens in Berlin zugesichert.
Sie verpflichten sich, bis 2035 den gesamten Stromsektor überwiegend CO2-frei zu machen, was auch den Einsatz von Gaskraftwerken ausschließt. Der Verkehrssektor soll bis 2030 zumindest in hohem Maße ohne Sprit auskommen. Subventionen für fossile Energieträger wollen die Staaten bis 2025 weitgehend stoppen und die internationale Finanzierung von Gas-, Öl- oder Kohleprojekten in diesem Jahr auslaufen lassen.
In der Abschlusserklärung verpflichten sich die G7-Staaten zudem, trotz der schwierigen Lage infolge des Kriegs in der Ukraine den Klimaschutz nicht zu vernachlässigen, sondern verstärkt voranzutreiben. So erkennen sie erstmalig ausdrücklich an, dass sie vulnerable Länder im Umgang mit Schäden und Verlusten durch den Klimawandel stärker unterstützen müssen. Die G7-Staaten versprechen in dem Kommuniqué, die sogenannte Klimafinanzierung für Maßnahmen zur Anpassung von Entwicklungsländern an die Erderwärmung bis 2025 gemeinsam mit anderen Staaten mindestens zu verdoppeln.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) räumte ein, dass die Konferenz einen "gemeinsamen Feind" gehabt habe: "den Status quo". Er betonte: "Keiner muss sich hier einreden, dass wir stolze Vorreiter des Klimaschutzes sind. Aber wir versuchen aufzuholen, was in der Vergangenheit nicht gut genug gelaufen ist - so auch bei der Klimafinanzierung."
Zudem hätten die G7-Staaten vereinbart, dass noch in diesem Jahr die Weltnaturschutzkonferenz stattfinden solle, um den Ozeanschutz noch stärker ins Zentrum der G7-Politik zu legen, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Meeresschutz sei auch für das Bekämpfen der Klimakrise notwendig.