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Frankfurt: Wolkenkratzer mit Drehmoment auf Millenium Areal
Frankfurter Rundschau
Ferdinand Heide plant im Europaviertel in Frankfurt ein Bürogebäude der Superlative. Ursprünglich wollte sich Donald Trump an der Stelle engagieren.
Frankfurt – Ein Frankfurter soll in Frankfurt das höchste Hochhaus Deutschlands bauen. Das ist das Ergebnis des Realisierungswettbewerbs für das sogenannte Millennium Areal. Auf der Fläche zwischen Hohenstaufenstraße und Osloer Straße, auf der sich einst ein kleiner Teil des Hauptgüterbahnhofs befand, soll nach Plänen des Architekten Ferdinand Heide ein 288 Meter hoher Wolkenkratzer entstehen. Das Gebäude wäre damit fast 30 Meter höher als der Commerzbank Tower, der bisher den Titel des höchsten Hochhauses in Deutschland (und der Europäischen Union) trägt.
Die Pläne, die der 59 Jahre alte Architekt am Montag im Frankfurter Planungsdezernat vorstellte, sind durchaus spektakulär. Heide, der unter anderem für die Osthafenbrücke und mehrere Gebäude auf dem Campus Westend verantwortlich zeichnet, verschafft sich auf dem nur knapp 9000 Quadratmeter großen Grundstück durch ungewöhnliche geometrische Formen Platz zum Bauen. Der 288 Meter hohe Turm ist in sich verdreht. Durch diesen „Twist“ kommt er in den unteren Geschossen schlanker daher. Daneben ist ein weiteres, 157 Meter hohes Gebäude geplant, das in seiner Grundform dreieckig sein soll.
In dem kleineren Turm sind 500 Wohnungen geplant – 200 davon gefördert. Der fast doppelt so hohe Wolkenkratzer soll Büroraum für 4000 Menschen bieten. Womöglich kann auch ein Hotel in dem Gebäude untergebracht werden. In den Akten der Stadt wird das Haus mit einer Höhe von 280 Metern geführt werden. Darüber befindet sich eine schräge Dachkonstruktion, die Planungsdezernent Mike Josef (SPD) besonders gefällt. Die Skyline werde durch den Wolkenkratzer ihr Gesicht noch einmal verändern. Und bei aller Diskussion um die Hochhauspolitik: International sei Frankfurt für seine Skyline bekannt.