Frankfurt: Riederwaldtunnel kommt später
Frankfurter Rundschau
Die Autobahn-Gesellschaft rechnet mit einer Inbetriebnahme des Riederwaldtunnels im Jahr 2031. Eine Initiative will die Rodung von Bäumen verzögern.
Frankfurt - Der Ausbau der A66 im Frankfurter Osten mit Riederwaldtunnel gleicht einer unendlichen Geschichte. In einer anderen, sehr autofreundlichen Zeit begannen 1963 die Planungen für einen sogenannten Rhein-Main-Schnellweg von Frankfurt nach Hanau. Anfangs wurde sogar noch von einer Autobahn auf Pfeilern sinniert, ähnlich wie bei der Rosa-Luxemburg-Straße, und ohne Lärmschutz. 1974 sollte der Bau beginnen.
Es folgten die ersten Klagen. 1979 eröffnete dann zunächst die A66 östlich der Anschlussstelle Bergen-Enkheim, ohne Lärmschutz, weil das keine gesetzliche Rolle spielte. Jahr und Jahr wurde weiter am Autobahnausbau geplant. Es gab eine Klage des BUND, der durchsetzte, dass eine Reihe von Bäumen, an denen sich Fledermäuse orientieren, stehen bleiben durfte. Die Autobahn wurde verlegt. Der Planfeststellungsbeschluss für die A66 mit Riederwaldtunnel kam schließlich 2007. Zwei Jahre später waren die beiden Politiker Wolfgang Tiefensee (SPD) und Dieter Posch (FDP) zum Spatenstich angereist, der allerdings ein symbolischer Akt blieb. Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) sorgte mit einer Planänderung noch für etwas mehr Lärmschutz und unterschrieb den Beschluss 2019. Ende 2020 gab er die Planung an die Autobahn-Gesellschaft des Bundes ab. Der eigentliche Baubeginn soll laut Autobahn-Gesellschaft nun im Jahr 2023 erfolgen.
Das Bauende wäre 2031. Das ist zwei Jahre später als zuletzt kommuniziert. Damit würden sich auch die Kosten für das Großprojekt, die zuletzt mit 477 Millionen angegeben wurden, weiter erhöhen. Die Verschiebung der Inbetriebnahme und die Erhöhung der Kosten sind beim Riederwaldtunnel mittlerweile so sicher wie das Amen in der Kirche.