Frühjahr 2022 gehört zu den regenärmsten seit 1881
n-tv
Halle (dpa/sa) - Das bisherige Jahr 2022 ist laut dem Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt deutlich zu trocken gewesen. Es seien bis Ende Mai nur 157 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen, teilten die Experten am Donnerstag in Halle anlässlich des Welttags der Dürre (17. Juni) mit. Im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990 seien es 207 Liter pro Quadratmeter gewesen.
Bis auf den Februar dieses Jahres hätten alle Monate mit den Niederschlagsmengen unter dem langjährigen Soll gelegen. Dieses Frühjahr gehöre zu den drei niederschlagsärmsten seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Der März sei sogar der trockenste überhaupt gewesen.
Noch immer wirkten zudem die Dürrejahre 2018 bis 2020 nach. Bis heute fehle deshalb in etwa die Regenmenge eines halben Jahres, erklärte das Landesamt für Umweltschutz. Somit seien auch die Grundwasserstände und die Bodenfeuchte deutlich unter ihren langjährigen Mittelwerten.
Bei fortschreitender Klimaerwärmung gehen die Experten davon aus, dass sich der Jahresniederschlag kaum ändern wird, wohl aber die Verteilung über das Jahr. Die Winter würden feuchter und die Sommer niederschlagsärmer. Mit deutlich steigenden Temperaturen entstünden im Sommer häufiger Dürrephasen - mit entsprechenden Folgen für die Land- und Wasserwirtschaft. "Das ohnehin trockene Bundesland Sachsen-Anhalt leidet unter den klimatischen Veränderungen besonders stark", resümierte das Landesamt für Umweltschutz.