
Fahnenträgerin Wagner landet auf dem "beschissensten Platz"
n-tv
Große Enttäuschung für die deutsche Fahnenträgerin: Erst platzt der Gold-Traum, dann verliert Anna-Maria Wagner auch den Kampf um Bronze. Eine Chance auf eine Medaille hat die Judoka in Paris aber noch.
Die Hoffnung der deutschen Top-Judoka Anna-Maria Wagner auf Gold oder zumindest eine Einzelmedaille hat sich bei den Olympischen Spielen in Paris nicht erfüllt. Die zweimalige Weltmeisterin verlor ihren Bronze-Kampf in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm gegen die Chinesin Ma Zhenzhao im Golden Score. Zuvor war durch die Halbfinal-Niederlage gegen die Weltranglistendritte und frühere Weltmeisterin Inbar Lanir aus Israel bereits ihr Gold-Traum geplatzt.
"Mein Ziel war Gold, am Ende des Tages wollte ich einfach nur mit einer Medaille nach Hause kommen", sagte Wagner weinend am ZDF-Mikrofon. "Ich glaube, der fünfte Platz ist der beschissenste, den man haben kann." Im Parallelduell wurde eine zweite Bronzemedaille vergeben, es gibt keinen vierten Platz. Die Medaille sei zweimal zum Greifen nah gewesen, doch am Ende hat es nicht gereicht. "Judo kann immer hart sein." Wagner hatte nach Strafen geführt, wollte das über die Zeit bringen. "Sie hat mich sauber erwischt, ich stand einmal eine Sekunde zu lang." Über die Wertung müsse man nicht streiten.
Wagner, die bei der Eröffnungsfeier gemeinsam mit Basketball-Star Dennis Schröder die deutsche Fahne getragen hatte, war mit großen Ambitionen nach Paris gereist. Drei Jahre, nachdem sie in Tokio im Einzel und mit der Mannschaft jeweils Bronze geholt hatte, nahm sie Edelmetall wieder fest ins Visier. Eine weitere Chance hat sie in Frankreich noch im Mixed-Team-Event am Samstag.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.