"Ewige" Rothfuss holt ganz besondere Medaille
n-tv
Bei den Paralympics in Peking gibt es eine weitere deutsche Medaille: Skirennfahrerin Andrea Rothfuss fährt bei ihren fünften Paralympics zum 14. Mal aufs Podest. Eine weitere deutsche Medaillenhoffnung verpasst Edelmetall dagegen um einen Wimpernschlag.
Skirennfahrerin Andrea Rothfuss kehrt auch von ihren fünften Paralympics mit einer Medaille zurück. Die 32-Jährige holte im Riesenslalom der stehenden Klasse etwas überraschend Bronze und weinte im Zieleinlauf vor Freude. "Chapeau! Die Vorzeichen standen nicht auf Medaille, aber sie ist über sich hinausgewachsen", sagte die siebenmalige Paralympicssiegerin Anna Schaffelhuber als ARD-Expertin. "Diese Medaille ist die beste und schönste. Sie steht sogar über der goldenen von Sotschi", sagte Rothfuss: "Ich habe davon geträumt, aber ich habe es nicht für möglich gehalten. Aber ich habe das Unmögliche möglich gemacht."
Allerdings profitierte Rothfuss beim Sieg der Chinesin Mengqiu Zhang auch von einem Sturz der nach dem ersten Durchgang zweitplatzierten Ebba Aarsjoe. In der Abfahrt hatte Rothfuss, der seit ihrer Geburt die linke Hand fehlt, am vergangenen Samstag mit Rang vier eine Medaille noch knapp verpasst. Im Super-G stand dann am Sonntag ein "sehr ärgerlicher" neunter Platz. Nun klappte es also doch mit Edelmetall für Rothfuss, die 2018 in Pyeongchang in jeder der fünf Disziplinen auf dem Podest stand. Anna-Maria Rieder aus Murnau belegte im Riesenslalom einen beachtlichen fünften Rang.
Für Rothfuss war es ihre insgesamt 14. Paralympics-Medaille. Eine goldene, neun silberne und vier bronzene stehen nun in der Bilanz, bei jeden Spielen holte sie mindestens eine. Ihre erste Medaille gewann sie 2006 im Alter von gerade einmal 16 Jahren: Silber im Riesenslalom von Turin. Mit ihrer Medaille von Peking zog Rothfuss mit Claudia Pechstein gleich. Die Erfurterin, die im Februar in Peking ihre achten Olympischen Spiele bestritt und sich damit zur Rekord-Olympionikin gemacht hatte, sammelte ihre neun olympischen Medaillen zwischen 1992 und 2006 ebenfalls bei fünf Olympischen Spielen. Am Sonntag startet die Schwäbin Rothfuss, die schon 2009 zur Behindertensportlerin des Jahres gewählt worden war, noch im Slalom. In dieser Disziplin hatte sie 2014 in Sotschi ihre paralympische Goldmedaille geholt.