
EU-Kommission nimmt Deutsche Bahn ins Visier
n-tv
Wettbewerbshüter verdächtigen die Deutsche Bahn, ihrer Tochter DB Cargo unlautere finanzielle Vorteile verschafft zu haben. Die Europäische Kommission prüft eine entsprechende Beschwerde - zur Freude der konkurrierenden Unternehmen.
Die Europäische Kommission untersucht möglicherweise ungerechtfertigte Vorteile der Deutsche-Bahn-Tochter DB Cargo gegenüber ihren Konkurrenten. Die Kommission habe eine Beschwerde eines Wettbewerbers erhalten und eine vertiefte Prüfung eingeleitet, teilte die Kommission in Brüssel mit. Dabei gehe es unter anderem darum, ob der Mutterkonzern die Verluste der Güterbahn DB Cargo trage und die Frachttochter von günstigen Dienstleistungen der Muttergesellschaft profitiert.
Untersucht werde auch, ob Kredite besonders billig aufgenommen werden konnten. Hintergrund ist, dass die Deutsche Bahn als Staatskonzern eine besonders hohe Bonität habe und sich daher günstiger verschulden kann als andere Unternehmen. DB Cargo hat in Deutschland einen Marktanteil von knapp 50 Prozent. Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE), der Zusammenschluss der Konkurrenten, lobte die Untersuchung.
"Wir haben aus dem Kreise unserer Mitglieder immer wieder von preislich nicht nachvollziehbaren Angeboten der DB Cargo gehört und blicken dem Ergebnis der Untersuchung mit gespannter Erwartung entgegen", sagte NEE-Chef Ludolf Kerkeling. "Es ist uns wichtig, dass auch bei einem Unternehmen in Staatsbesitz, das in Wettbewerb zu anderen Unternehmen steht, Marktmechanismen nicht außer Kraft gesetzt sind."