EU-Behörde: Corona-Tests für Reisende aus China unnötig
DW
Die EU verzichtet bislang darauf, Italien zu folgen und Corona-Tests für Flugpassagiere aus China zu verlangen. In der EU seien sehr viele Menschen immunisiert und geimpft, so die Begründung.
Die EU-Gesundheitsbehörde hat die Einführung von Pflicht-Untersuchungen für Reisenden aus China trotz des starken Anstiegs der Corona-Fälle in der Volksrepublik als "ungerechtfertigt" bezeichnet. Trotz der Einführung dieser obligatorischen Corona-Tests in den USA und Italien seien solche Maßnahmen für die EU insgesamt nicht notwendig, erklärte das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm.
Die Behörde verwies darauf, dass die EU-Staaten "ein relativ hohes Niveau an Immunisierung und Impfung" aufwiesen. Die Kommission in Brüssel erklärte, dass die in China verbreitete BF.7 Omicron-Variante bereits in Europa zirkuliere und dass die Bedrohung nicht wesentlich zugenommen habe.
Dennoch "bleiben wir wachsam und werden bereit sein, die Notbremse zu ziehen, wenn es nötig ist", hieß es in Brüssel. Angesichts der schweren Corona-Welle in China hatten mehrere Länder für Einreisende aus der Volksrepublik verpflichtende Corona-Tests angeordnet, darunter Italien, die USA, Japan, Indien und Malaysia.
Italien verlangt zudem eine Virus-Sequenzierung "für alle Passagiere, die aus China kommen und durch Italien reisen". Bisher wurden bei den Tests aber keine neuen Virusvarianten nachgewiesen, wie Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mitteilte.
Alle positiv getesteten Reisenden aus China seien mit der auch in Italien zirkulierenden Omikron-Variante infiziert. Mehr als 50 Prozent der Personen, die in den letzten Tagen bei der Ankunft auf dem Mailänder Flughafen Malpensa untersucht wurden, waren positiv auf das Virus getestet worden.