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Es war wieder kompliziert, Timo Werner zu sein
n-tv
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft liefert zum Abschluss komplizierter Wochen ein vehement herbeigeredetes Torfestival ab. Unerwartet hoch schlägt das um Selbstverständlichkeit kämpfende DFB-Team Italien. Und für Timo Werner wird alles ein bisschen leichter.
Selten sehnte man im Lager der Fußball-Nationalmannschaft einen Sieg in einem - bei allem Respekt für die Nations League - vergleichsweise unbedeutenden Spiel so vehement herbei, wie vor diesem 991. Länderspiel in der langen Geschichte des Verbandes. Für "sehr wichtig" erklärte Bundestrainer Hansi Flick das Spiel gegen den neuformierten Europameister Italien, das die Qualifikation für die Weltmeisterschaft Ende des Jahres in Katar verpasst hatte. "Ich kenne es aus der Erfahrung mit der Nationalmannschaft, aber auch mit Bayern München, dass Siege wichtig für das Selbstvertrauen, für ein Selbstverständnis auch innerhalb der Mannschaft sind, dass man Spiele gewinnen kann, dass man die Qualität hat. Daran arbeiten wir", hatte Flick schon vor dem letzten Spiel in Ungarn gesagt, das ging gehörig in die Hose: Das 1:1, das vierte in Serie, sei ein "Rückschritt" gewesen. Manuel Neuer, der unantastbare, weil in allen drei Nations-League-Spielen im Juni überragende Torwart, hatte angekündigt, man wolle nochmal "eine Rakete zünden".
Und sie zündeten die Rakete, mit Ansage. Das 5:2 (2:0) über Italien ist ein Befreiungsschlag, wenn auch von sportlich eher eingeschränktem Wert ist. Zwölf Spielern hatte Italiens Trainer Roberto Mancini in den letzten Spielen zu ihrem Länderspieldebüt verholfen, auf der Suche nach frischem Einfluss für den Wiederaufbau nach der verpatzten WM-Quali. Was im Hinspiel noch gutgegangen war, ging nun schief: Die Italiener wurden für die ebenfalls auf der Suche nach sich selbst und der eigenen Selbstverständlichkeit befindlichen DFB-Elf zum Aufbaugegner.
Deutschland: Neuer - Klostermann, Süle (87. Tah), Rüdiger, Raum - Kimmich, Gündogan (87. Stach) - Hofmann (64. Gnabry), Müller (75. Musiala), Sane - Werner (75. Nmecha) - Trainer: FlickItalien: Donnarumma - Calabria, Mancini (78. Scamacca), Bastoni, Spinazzola - Frattesi (46. Caprari), Cristante, Barella - Politano (44. Luiz Felipe), Raspadori (46. Scalvini), Gnonto - Trainer: ManciniTore: 1:0 Kimmich (10.), 2:0 Gündogan (45.+4./FE), 3:0 Müller (51.), 4:0 Werner (68.), 5:0 Werner (69.), 5:1 Gnonto (78.), 5:2 Bastoni (90.+4.)Gelbe Karten: Rüdiger (61.), Sane (82.)Zuschauer: 44.144 (in Mönchengladbach)
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Es gibt Fußball-Spiele, die geraten nach wenigen Sekunden in Vergessenheit. Die Fußball-Flut der Moderne spült sie einfach fort in das Meer aus Daten. Dann gibt es Spiele, die niemand vergisst. Weil etwas passiert, was nie mehr wiederkommen wird. Das Spiel zwischen Everton und Liverpool ist so eine Partie.