Endlich angekommen
Frankfurter Rundschau
Lara Prasnikar überzeugt bei den Eintracht-Fußballerinnen und trifft am Freitag am Brentanobad auf ihren Ex-Klub Turbine Potsdam.
Lara Prasnikar ahnte, dass etwas nicht in Ordnung war, als sie nach ihrem eigenen torlosen Länderspiel am Dienstag gegen Griechenland die Statistik des 8:0-Triumphes der Österreicherinnen beim WM-Qualifikationsduell in Luxemburg sah. „Gini hatte zwar muskuläre Probleme“, sagt die Slowenin mit Blick auf ihre Eintracht-Teamkollegin Virginia Kirchberger: „Aber sie ist so stark und gibt immer alles.“ Es sei klar gewesen, dass die Auswechslung der 28-Jährigen in der 15. Minute mit „etwas Schlimmem“ verbunden war. Der Schien- und Wadenbeinbruch Kirchbergers stellt bereits den fünften aktuellen Langzeitausfall einer Frankfurter Bundesligafußballerin nach den Verletzungen von Camilla Küver, Tanja Pawollek, Géraldine Reuteler und Lea Schneider dar.
Sportlich läuft es dagegen bestens für die Hessinnen: Vor dem Heimspiel an diesem Freitag (18 Uhr) im Stadion am Brentanobad gegen Prasnikars früheren Verein, den Tabellenfünften und langjährigen Frankfurter Rivalen Turbine Potsdam, belegt die Eintracht, punktgleich mit dem Zweiten Bayern München, den dritten Platz. „Wir sind gereift und noch mehr zusammengewachsen“, rühmt Prasnikar die Stärke des Teams, zu der sie selbst entscheidend beiträgt. Bislang stets in der Startformation hat die 23-Jährige schon jetzt mit fünf Treffern genauso viele Tore erzielt wie bei 20 Auftritten in der vergangenen Spielzeit.
Das Wohlgefühl, das sie mittlerweile am Main verspürt, hatte sich in der ersten Zeit nach ihrem Wechsel aus Brandenburg im Sommer 2020 noch nicht eingestellt. Als wichtige Verstärkung angeheuert, konnte sich die schnelle und flexible Offensivkraft nicht gleich als Stammspielerin durchsetzen: Ein mitgebrachte Blessur machte ihr zu schaffen, dann erkrankte Prasnikar am Coronavirus. Aber so richtig kann sie sich selbst nicht erklären, warum sie sich erst im Winter „angekommen“ fühlte. Nach vier Jahren im gleichen Klub war alles ungewohnt. Allein in einer Wohnung lebend, fehlte es an Ablenkung von den Gedanken, die sich eine ehrgeizige Sportlerin in so einer Situation macht. „Wir sind Frauen“, sagt Prasnikar vielsagend.