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Eintracht-Kultkneipe: Keine Bundesliga mehr im TV
Frankfurter Rundschau
In der Eintracht-Kultkneipe im Nordend bleiben die Bildschirme künftig schwarz. Eintracht-Radio soll schockierten Stammgästen als Ersatz dienen.
Frankfurt – Wenn Eintracht Frankfurt am Sonntag gegen den VfB Stuttgart antritt, bleibt die Mattscheibe im „Backstage“ aus. Erstmals seit 30 Jahren wird die Eintracht-Kneipe am Alleenring keine bewegten Bilder von einer Eintracht-Partie zeigen. Betreiberin Silke Bernhardt hat den Vertrag mit dem Bezahlsender Sky zum September schweren Herzens gekündigt. „Es ist bitter, aber ich kann mich nicht immer von Verträgen knebeln lassen“, sagt die Gastronomin. Die Gebühren für den Bezahlsender seien in Zeiten der Pandemie kaum noch zu erwirtschaften. Wegen der Hygieneauflagen dürften weniger Fans in die Kneipe, gleichzeitig aber brauche es mehr Personal, um den Gesundheitsstatus der Gäste abzufragen. Viele Jahre war das 1991 im Nordend eröffnete Backstage das Synonym für eine Eintracht-Kneipe schlechthin. Wenn die Türen an der Rothschildallee öffneten, strömten die Fans rein. Vor allem der hintere Teil der Kneipe, wo es eine große Leinwand gibt, war beliebt. Wer einen Platz wollte, musste früh da sein. Auch bei anderen Spielen der Bundesliga und der Champions League war das Backstage immer gut besucht, ein Wohnzimmer für Fußballfans. Das hat sich mit Corona geändert, die Menschen sind zurückhaltender geworden mit Besuchen im Innenbereich von Kneipen. „Wenn die Eintracht nicht spielt, sind bei Champions League und Bundesliga fünf Gäste da, das ist zu wenig“, moniert Bernhardt, die es sich mit der Kündigung nicht leicht gemacht hat. Die Gastronomin hat Sky kontaktiert, ob die Gebühren nicht gesenkt werden könnten, weil ja auch weniger konsumierende Gäste Einlass fänden, doch da habe der Sender abgewunken. Auf FR-Nachfrage heißt es dazu aus München: „Wie unsere Kunden steht auch Sky aufgrund von Corona vor Herausforderungen und muss aufgrund hoher Rechtekosten weiterhin Einnahmen erzielen, um den Kunden weiterhin sein hochwertiges Programm anbieten zu können.“ Zudem sei der Sender den Gastronomen „in vielen Monaten des Lockdowns“ entgegengekommen und habe die Gebühr um 30 Prozent reduziert.More Related News