Einen Monat nach der Flutkatastrophe: Hilfskräfte rücken frustriert ab
Frankfurter Rundschau
Etwa einen Monat nach der verheerenden Flutkatstrophe laufen die Aufräumarbeiten noch immer. Doch immer mehr Hilfskräfte verlassen frustriert das Katastrophengebiet.
Ahrweiler – Mehr als vier Wochen sind inzwischen vergangen, seitdem die Flutkatastrophe* das Leben der Menschen in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen völlig auf den Kopf gestellt hat. 134 Menschen verloren alleine im Ahrtal ihre Leben, ganze Ortschaften wurden zerstört. Groß war die Anteilnahme und die Hilfsbereitschaft in Deutschland. Tausende Helfer:innen reisten in die am schwersten betroffenen Regionen um die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten voranzutreiben. Doch nun, etwa einen Monat nach der verheerenden Hochwasser-Katastrophe Mitte Juli, verlassen zahlreiche Hilfskräfte den Ort des Geschehens. Sie sind frustriert. Die Nacht zum 15. Juli 2021 hat auch in der 1800-Einwohner-Gemeinde Dernau an der Ahr alles verändert. Nachdem das Ausmaß der Zerstörung nach der Flutkatastrophe ersichtlich wurde, beherrscht das Dröhnen von Baggern, Traktoren und Lastwagen die Kulisse in der schwer betroffenen Ortschaft im Norden von Rheinland-Pfalz. Unzählige Helferinnen und Helfer versuchen verzweifelt, Ordnung in das Chaos zu bringen, das die Naturkatastrophe gebracht hat. Berge aus Schutt, zerstörte Pkws und etliches anderes Geröll türmen sich auf provisorisch angelegten Mülldeponien. Noch immer wird jede helfende Hand benötigt. Doch nach einigen Wochen des Anpackens bleiben inzwischen immer mehr Helfer:innen dem Katastrophengebieten fern. Sie bemängeln fehlende Organisation und Koordination der Einsatz- und Hilfskräfte, die mit schwerem Gerät die Aufräumarbeiten vorantreiben. Das regionale Nachrichtenportal rp-online.de berichtet von einem Helfer, der seit mehr als zwei Wochen täglich im Ahrtal mit anpackt. „Was hier fehlt ist eine vernünftige Organisation“, zitiert das Portal den Mann, der mit Lkw und Bagger ins Ahrtal gereist war. Derzeit packe jeder irgendwo mit an und mache das, was er könne. „Mit der geballten Arbeitskraft und den Maschinen, darunter viele Spezialfahrzeuge, hätten wir viel mehr erreichen können. Die Hierarchiekette ist einfach zu lang“, so Lange weiter. Er bemängelt außerdem, dass Verwaltungsangestellte nicht vor Ort seien und der Informationsfluss schlecht funktioniere.More Related News