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Draxler "verzockt" sich, Havertz unverzichtbar
n-tv
Hansi Flick will die ersten beiden Testspiele der Fußball-Nationalmannschaft in diesem Jahr eigentlich zum "einspielen und experimentieren" nutzen. Nach zahlreichen Ausfällen verzwergt sich das Duell mit Israel zur Castingshow am Samstagabend. Unsere Einzelkritik.
Hansi Flick hat einen verdammten Lauf. Das muss man in dieser Deutlichkeit wohl so sagen. Auch das achte Spiel als Bundestrainer endet mit einem Sieg. Allerdings ist Gegner Israel erneut keiner aus dem bedeutsamsten Kreis des Weltfußballs. Bedeutet also: Wo die deutsche Nationalmannschaft auf ihrem Weg zum angestrebten WM-Triumph (jaja, dieses Ziel wurde bereits mehrfach formuliert) steht, das ist nach wie vor unklar. Womöglich gibt es am Dienstag belastbarere Indizien, wenn es im zweiten Testspiel dieses DFB-Lehrgangs gegen die Niederlande geht (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei ntv.de).
Was nun nach dem Spiel hängen bleibt, das sich aufgrund zahlreicher Ausfälle zur Prime-Time-Castingshow am Samstagabend verzwergte? "Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Die Freude wäre etwas getrübt gewesen, wenn wir zum Schluss beim Elfmeter noch ein Gegentor bekommen. Es hat gezeigt, dass man immer 90 Minuten hochkonzentriert agieren muss" sagte Flick. Er weiß eben: Für einen Test war der Auftritt passabel, für die ganz großen Ambitionen reicht so eine Leistung aber lange nicht. Die Chelsea-Connection Kai Havertz (36.) und Timo Werner (45.+1) traf für das DFB-Team. Thomas Müller setzte einen Foulelfmeter an den Pfosten (89.), den Lukas Nmecha clever gezogen hatte. Auf der Gegenseite parierte Kevin Trapp einen Strafstoß von Yonatan Cohen (90.+4). Unsere Einzelkritik:
Marc-André ter Stegen: Man wird das Gefühl nicht los, dass der ewige Herausforderer (wobei das Wort manche ja durchaus skeptisch sehen) irgendwie nie ein Länderspiel bestreitet, in dem er seine Qualitäten mal so richtig ausspielen kann oder muss. Gegen Israel war er im Prinzip ohne Nachweis. In seinem 28. Länderspiel benötigte er seine Torwart-Handschuhe nicht einmal. Was schlicht daran lag, dass die Gäste in der ersten Halbzeit kollektiv am Offensivspiel scheiterten. Immerhin war er zu hören, trieb seine Vorderleute an. Damit hat zumindest einen Wunsch des Bundestrainers erfüllt, der sich ja stets mehr Kommunikation auf dem Feld wünscht. Ab der 46. Minute Kevin Trapp: Tja, was sollen wir sagen? Auch der Frankfurter hatte überwiegend passive Anteile am Spielgeschehen, bis zu seinem gehaltenen Elfmeter in der Nachspielzeit.
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