
Drama um deutsches Lauftalent erreicht neuen Tiefpunkt
n-tv
Sara Benfares beendet ihre vielversprechende Leichtathletik-Karriere. Die deutsche Lauf-Hoffnung ist jüngst positiv auf mehrere Dopingmittel getestet worden, die sie angeblich wegen einer Krebsdiagnose eingenommen hat. Der Fall wirft deutlich mehr Fragen auf, als er Antworten liefert.
Als wäre der Fall Sara Benfares nicht schon verworren genug. Auf die Veröffentlichung des positiven Dopingtests folgte die Verteidigungsrede ihres Vaters und Trainers Samir Benfares, die 22-Jährige habe Testosteron und EPO nur eingenommen, um eine Knochenkrebs-Erkrankung zu behandeln. Ihm zufolge sei bloß die für die Einnahme eigentlich verbotener Mittel notwendige Ausnahmegenehmigung vergessen worden, angesichts eben jener dramatischen Diagnose. Diversen Medienberichten nach folgten daraufhin mehrere Besuche bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), um den Sachverhalt aufzuklären, offenbar jedoch ohne Erfolg, zumindest drang darüber nichts nach außen.
Videos in einem Instagram-Post von Ende Januar zeigten Sara Benfares mühsam an Krücken gehend, dazu hieß es im Text auf Englisch: "Dies ist nun mein tägliches Leben seit mehr als einem Jahr. Ich bin es leid, meine Behandlung vor den Behörden zu rechtfertigen."
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV), für den Benfares der WM 2022 in Eugene und der Heim-EM 2022 in München antrat und den sie bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris repräsentieren wollte, verwies nach Bekanntwerden der Vorwürfe umgehend an eben jene NADA, die für die Verfahren verantwortlich ist. "Wir sind sehr betroffen", sagte DLV -Sportdirektor Bügner Anfang März, der Verband stehe ein für den Kampf gegen Doping, für einen "sauberen und fairen Sport". Der Fall habe im kriselnden Verband "eingeschlagen wie eine Bombe".

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