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Donald Trump: Social Media Plattform jetzt schon im Visier der Ermittler
Frankfurter Rundschau
Donald Trump will ein eigenes soziales Netzwerk aufbauen und sammelt dafür Geld. Das ruft die Finanzbehörden auf den Plan.
New York – Nach seiner Sperre auf den gängigen sozialen Netzwerken Twitter, Facebook und Youtube arbeitet Donald Trump an einem eigenen Online-Netzwerk. Sein künftiges Sprachrohr nennt sich „Truth Social“ und soll ein Gegenentwurf zur „Tyrannei“ der großen Digitalunternehmen sein. Der Start ist für Anfang 2022 geplant.
Für das soziale Medium hat der ehemalige Präsident der USA eine eigene Firma gegründet: „Trump Media & Technology Group“ (TMTG). Nun drohen jedoch Hindernisse: Die zuständigen Finanzbehörden untersuchen den geplanten Börsengang von Donald Trumps sozialem Netzwerk. Das Partnerunternehmen Digital World Acquisition Corp (DWAC), über das Donald Trump bereits Geld an der Börse sammelt, erhielt Auskunftsanfragen der Börsenaufsicht SEC und der Finanzmarktaufsicht Finra. Die SEC forderte Angaben zu Vorstandssitzungen und der Identität bestimmten Investoren. Die Finra verlangte dagegen Informationen zu früheren Aktienaktivitäten der DWAC. Dabei gehe es um den Handel mit DWAC-Aktien vor der Ankündigung, mit TMTG zusammenzuarbeiten, berichtet der Spiegel.
Bei der Firma, die von den US-Behörden unter die Lupe genommen wird, handelt es sich um eine sogenannte Special Purpose Acquisition Company (Spac). Das Unternehmen des Investmentbankers Patrick Orlando hat kein eigenes Produkt, sondern dient als leere Hülle, die jedoch bereits an der Börse gehandelt wird. Donald Trumps Medienunternehmen TMTG soll über die Spac an die US-Technologiebörse Nasdaq gebracht werden. Beim Börsengang über diese Hintertür kann Trump mehrere Auflagen umgehen. Ungewöhnlich sind Börsengänge mit Hilfe von Spacs in den USA jedoch nicht.