DFB-Team: Das Traumdebüt für Karim Adeyemi
Frankfurter Rundschau
Die Freude ist groß – Der einst beim FC Bayern aussortierter Karim Adeyemi legt ein Traumdebüt im Nationalteam hin. Mit einem besonderen Tor konnte er überzeugen.
Stuttgart / Frankfurt – Dass mit dem Abstand halten in Corona-Zeiten ist für Heranwachsende nicht ganz einfach. Thomas Behesti aus dem Management der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wirkte am Sonntagabend kurzfristig so ohnmächtig wie Polizistinnen und Polizisten im Umgang mit Halbwüchsigen auf dem Stuttgarter Schlossplatz, nachdem sich Karim Adeyemi seine ganz eigenen Laufwege nach Schlusspfiff gesucht hatte. Denn den 19-Jährigen zog es dringlich zur Tribüne, wo sehnsüchtig Mama Alexandra und Vater Abbey, sie aus Rumänien und er aus Nigeria stammend, warteten, die beide nicht nur ihr Glück mit dem Sohn teilen, sondern auch das Trikot mit der Nummer 13 wollten. Vor Anpfiff hatte eben ein solches Jersey zu Gedenken an den kürzlich verstorbenen Gerd Müller auf dem Rasen gelegen. Dass nun ihr Spross nach Hackenablage und Doppelpass mit dem ebenfalls eingewechselten Teenager Florian Wirtz den Schlusspunkt unter die 6:0-Gala gegen Armenien setzte, war an Symbolwirkung kaum zu überbieten. Ein in München geborener Mittelstürmer mit multikultureller Vita benötigte keine 20 Minuten Anlaufzeit, um sein Talent einem Millionenpublikum vorzuführen. Mit Adeyemi, Wirtz und Jamal Musiala spielten am Ende drei junge Kerle der Jahrgänge 2003 und 2002 für das deutsche A-Team. Die Botschaft: Das Füllhorn ist zwar kleiner geworden, aber es ist noch nicht versiegt. Der Bundestrainer Hansi Flick hat es im Blick. „Ich bin immer noch geflasht“, sagte Novize Adeyemi später am Abend. Der DFB hatte den Jungen fix in die digitale Pressekonferenz in den Bauch der Arena bugsiert, wo er trotz einer gewissen Nervosität keine Scheu verspürte, seine Vorzüge zu benennen: „Meine Geschwindigkeit. Und meine Torgefährlichkeit, so würde ich mich beschreiben.“More Related News