Deutschlands schlechtester Geschichtslehrer darf kein Tabu sein
n-tv
Das TV-Duell hat Höcke nicht entlarvt - und trotzdem war es kein Fehler. Wegschauen hilft nicht gegen Rechtsextreme.
Dieses TV-Duell war kein Fehler. Es gilt der alte Grundsatz: Mehr Information ist besser als weniger Information. Das bedeutet nicht, dass das von der demokratiefreundlichen Mehrheit gewünschte Ergebnis eingetreten ist. Viele sehen ein Unentschieden, Höcke-Fans finden Höcke toll und die Union feiert den Professor, Mario Voigt, als tapferen Bestienbezwinger.
Das ist kein Misserfolg: Rededuelle sind kein Vehikel zur Parteischrumpfung. Wer die Aufgabe von Medien darin sieht, AfD-Kampfmittel bereitzustellen, missversteht deren Funktion. Es geht um Information: Und lernen konnte man am Donnerstagabend viel: über Worte, Körpersprache - und Deutschlands manchmal sperrige historische Hypothek.
Höcke formuliert wie immer so, wie ein Heavy-Metal-Airbrush-Gemälde aussieht: "Ein Drache und ein Krieger kämpfen auf dem Berg", rappten dazu bekanntlich Deichkind. "Diese EU muss sterben, damit das wahre Europa leben kann", dieser Höcke-Satz bildete den Anlass für das Duell, klang allerdings nicht "leider geil".