Der BVB hat großes Glück mit dem VAR
n-tv
Die brisanten Partien des 22. Spieltags der Fußball-Bundesliga verlaufen für die Unparteiischen problemlos. Im Spiel der TSG 1899 Hoffenheim gegen den BVB jedoch gibt es einen regeltechnisch kniffligen VAR-Eingriff. Was spricht für ihn, was dagegen?
Arg unruhig war es zuletzt um die Schiedsrichter der Fußball-Bundesliga geworden, manch markig formulierter, teils unsachlicher Kritik waren sie ausgesetzt. Der Stuttgarter Trainer Bruno Labbadia etwa fand, die Referees würden durch die Video-Assistenten "enteiert", sein Münchner Kollege Julian Nagelsmann diffamierte die Unparteiischen des Spiels seiner Mannschaft in Mönchengladbach gar als "Pack", was ihm eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro eintrug. Der Mainzer Coach Bo Svensson und der Freiburger Übungsleiter Christian Streich kassierten für unsportliches Verhalten während des Spiels jeweils einen Bankverweis, gefolgt von einer Sperre.
Es war deshalb gewiss kein Zufall, dass Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich am 22. Spieltag einige seiner erfahrensten Spielleiter zu den potenziell brisantesten Partien entsandte: Felix Brych leitete die Begegnung der beiden Champions-League-Achtelfinalisten aus Leipzig und Frankfurt (2:1), Deniz Aytekin pfiff das Kellerduell FC Schalke 04 - VfB Stuttgart (2:1), Marco Fritz beaufsichtigte das Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Union Berlin (3:0), Daniel Siebert waltete seines Amtes im Aufeinandertreffen der für das Achtelfinale in der Europa League qualifizierten Teams aus Freiburg und Leverkusen (1:1).
Sie alle lösten ihre Aufgaben geräuschlos, umsichtig und mit Bedacht, dabei kam ihnen zweifellos zupass, dass in diesen Partien heikle Szenen mit Diskussionspotenzial ausblieben. Ohnehin verlief das Bundesliga-Wochenende für die Referees relativ ruhig. Zur regeltechnisch anspruchsvollsten und interessantesten Entscheidung kam es in der Begegnung zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und Borussia Dortmund (0:1) in der 50. Minute, als Schiedsrichter Martin Petersen nach einem Zweikampf zwischen dem ballführenden Hoffenheimer Kevin Akpoguma und Emre Can an der Dortmunder Strafraumgrenze zunächst auf Freistoß für die Gastgeber entschied.
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