Datenschutzbeauftragter prüft Software von Gesundheitsämtern
n-tv
Eine Software wird in einer Reihe von Gesundheitsämtern in Rheinland-Pfalz eingesetzt, bald soll es flächendeckend so sein. Der Datenschutzbeauftragte prüft die Software - Anlass sind Medienberichte.
Mainz (dpa/lrs) - Der Datenschutzbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz prüft eine in Gesundheitsämtern eingesetzte Software. Konkret geht es um die Frage, ob diese datenschutzkonform eingesetzt werde, erklärte eine Sprecherin am Dienstag. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet. Anlass für die Prüfung war eine vorangegangene Berichterstattung von "Zeit online" vom November 2023. Es sollen möglicherweise sensible Gesundheitsdaten auch für Mitarbeiter einsehbar gewesen sein, die keine Berechtigung dazu hatten. Auch andere Medien hatten bereits darüber berichtet.
Aufgrund der Berichterstattung von "Zeit online" sei der Landesdatenschutzbeauftragte auf das Thema aufmerksam geworden, sagte seine Sprecherin. Sie sei Anlass für die Prüfung gewesen, Ende vergangenen Jahres seien bereits Informationen von Ämtern erbeten worden. Das Thema sei recht kompliziert, weil die Software in den insgesamt 24 Kreisverwaltungen mit Gesundheitsämtern unterschiedlich verwendet werde. In einigen sei sie seit vielen Jahren im Einsatz, in einigen erst seit dem Start einer Projektphase, an deren Ende eine einheitliche Konfiguration der Software in allen Gesundheitsämtern stehen soll.
Eine systematische oder akute Gefährdung der Rechte und Freiheiten der Bürgerinnen und Bürger durch die Datenverarbeitung in den rheinland-pfälzischen Gesundheitsämtern sehe der Datenschutzbeauftragte nach derzeitigen Erkenntnissen nicht, sagte die Sprecherin. Entscheidend seien nach jetzigen Erkenntnissen unterschiedliche Arbeitsabläufe oder Einstellungen in einzelnen Behörden. Aus dem Grund sei geplant, sich im April und Mai den konkreten Einsatz der Software in einzelnen Gesundheitsämtern vor Ort anzuschauen.