
"Das schreit geradezu nach Debatte"
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An diesem Sonntag wird der Journalist Heiner Bremer 80 Jahre alt - Anlass für ein Interview: über Angela Merkel, Schnee von gestern und die anstehende Bundestagswahl. Seine Prognose: Laschet wird Kanzler, die Frage ist nur, in welcher Koalition. "Aus der Umgebung des Kanzlerkandidaten höre ich, dass er einer 'Deutschland-Koalition' nicht abgeneigt wäre, also einem Bündnis von Union, SPD und FDP", sagt Bremer.
ntv.de: Bundespräsident Steinmeier hat die Sorge geäußert, dass der aktuelle Wahlkampf zur Schlammschlacht werden könnte. Ist diese Furcht aus Ihrer Sicht berechtigt? Heiner Bremer: Zu einer Schlammschlacht gehört mehr als eine Spitzenkandidatin, die von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen tritt und offenbar unklug beraten wird. Dass und wie Annalena Baerbock attackiert wird, ist noch keine Schlammschlacht. Ich habe Wahlkämpfe miterlebt in früheren Jahren, etwa 1980, als CSU-Chef Franz Josef Strauß Kanzlerkandidat der Union war und gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt antrat. In diesen Kontroversen wurde viel härter ausgeteilt. Wir sollten da nicht so empfindlich sein. Sie hat halt Nachlässigkeiten begangen, sie hat ihren Lebenslauf ein bisschen geschönt und wollte offenbar ein bisschen mehr scheinen, als sie wirklich ist. Das darf man doch kritisieren. Von einer Schlammschlacht ist das weit entfernt.
Das BSW scheitert knapp am Einzug in den Bundestag. Die Partei macht mehrere Zählfehler geltend und klagt in Karlsruhe. Die Bundesverfassungsrichter weisen die Anträge allesamt ab. Im Kern urteilt es, dass das Wahlprüfungsverfahren nicht angetastet wird. Dies sieht rechtliche Schritte zu einem späteren Zeitpunkt vor.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.