
Das rätselhafte Genie Dietrich Mateschitz
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Red Bull ist eine Erfolgsgeschichte. Und ohne den unternehmerischen Mut von Dietrich Mateschitz wäre sie nicht möglich gewesen. Nun ist der 78-Jährige nach schwerer Krankheit gestorben. In der Heimat wird er als Held verehrt. Doch es gibt auch zahlreiche Menschen, die ihn kritisch bewerten.
Dietrich Mateschitz war ein Medienmensch. Ein Mensch für die Medien war er nicht. Vielleicht weil er in seiner Heimat Österreich eine Mediendiktatur witterte. Vielleicht weil er einfach lieber stiller Protagonist war. Beide Geschichten werden über den 78-jährigen Gründer des Red-Bull-Imperiums erzählt, der am heutigen Samstag nach schwerer Krankheit gestorben ist. Aber was bleibt nun? Welche Geschichte über den Milliardär aus Sankt Marein im Mürztal gewinnt die Hoheit? Die des Marketing-Genies? Die des charismatischen Visionärs, der stets so aufmerksam und interessiert war? Oder die eines mächtigen Mannes mit einer fragwürdigen Gesinnung?
Der Mensch Dietrich Mateschitz steht in einem gigantischen Kontrast zum Auftritt seines Imperiums. Wo auch immer Red Bull Aufmerksamkeit wittert, wo Red Bull eine junge, hippe Community erreichen könnte, da schlägt der Konzern aus Fuschl am See zu. Im Mainstream-Sport sind die beiden roten Bullen so omnipräsent wie im Extremsport. Mit dieser Allgegenwart hatte Mateschitz nichts zu tun. Er wollte damit nichts zu tun haben. Und deswegen ist über das Private des Milliardärs auch kaum was bekannt. Die "FAZ" etwa stieß vor sieben Jahren bei Recherchen zu Mateschitz auf Widerstände. Die Würdenträger in Fuschl am See, das liegt bei Salzburg, wollten sich nicht äußern. Auch im Dorf Sankt Marein gibt es nichts zu hören. Von einer Art "kollektivem Schweigegelübde" sprach die "FAZ" damals.
Der Österreicher wurde mit seinem Unternehmen zum Multimilliardär. Er prägte und sponserte mit Red Bull erfolgreiche Sportlergenerationen. Darunter die Wintersport-Legenden Lindsey Vonn, Marcel Hirscher oder auch Gregor Schlierenzauer. Lifestyle, Abenteuer, Risiko, Grenzerfahrungen. Extremsport mit aberwitziger Hochglanzoptik, Hauptdarsteller als Helden. Und er selbst: Der kernige Steirer, immer braun gebrannt, lässiger Drei-Tage-Bart, die Lederjacke gern nur über die breiten Schultern gehängt. Nah aber unnahbar.

Im Skandal um manipulierte Anzüge bei der Nordisch-WM sind fünf Mitglieder des norwegischen Teams vom Weltverband Fis vorläufig gesperrt worden. Darunter sind die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang sowie Teamtrainer Magnus Brevig, der Assistenztrainer Thomas Lobben und der Servicemitarbeiter Adrian Livelten. Gegen sie wird wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Ausrüstungsmanipulationen beim Großschanzenspringen der Herren am vergangenen Samstag ermittelt.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.